IDF voraus: Intels 45-Nanometer-Leistungsschau

Anlässlich des Intel-Entwicklerforums IDF werden zahlreiche Produkteinführungen erwartet.

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Am kommenden Dienstag beginnt im Moscone Center West in San Francisco das Intel Developer Forum (IDF Fall 2007). In diesem Jahr ist es das einzige IDF in den USA, die US-Frühjahrsausgabe fiel dem Rotstift zum Opfer – stattdessen lud Intel im April nach Peking. Schon damals war viel vom neuen 45-Nanometer-Prozess P1266 mit HKMG (High-K, Metal Gate) die Rede, bei dem Intel beim Gate-Isoliermaterial von Siliziumdioxid auf eine Hafniumverbindung wechselt. Laut Intel-Blog soll die 45-Nanometer-Chipfertigung in der nagelneuen Fab 32 in Arizona Ende Oktober anlaufen, die ersten 45-Nanometer-Prozessoren kommen bereits aus der Fab D1D in Hillsboro/Oregon.

Auf dem IDF könnten die ersten konkreten 45-Nanometer-Produkte erscheinen, etwa die Harpertown-Vierkerne für Server mit zwei CPU-Fassungen. Mit FSB1600, schnellerem Speicher, größerem L2-Cache, SSE4-Erweiterungen und Taktfrequenzen jenseits von 3 GHz sollen sie den Vierkern-Opterons von AMD das Leben schwer machen. Für den Desktop-PC-Bereich kommt der 45-nm-Yorkfield, von dem Intel ja bereits 3,33-GHz-Benchmarkwerte verraten hat – auf dem IDF dürfte der Chipsatz X38 debütieren, man munkelt aber schon von einer Version namens X48 mit FSB1600 und DDR3-1600-Speichercontroller.

Die eigene 45-nm-Technik findet Intel so revolutionär, dass sogar Gordon Moore auf die Bühne geholt wird. Er soll aber auch seine Ansichten darüber äußern, was nach dem universellen Mikroprozessor kommt – QuickAssist heißt Intels Coprozessor-Strategie, die gegen AMDs HyperTransport-zentriertes Torrenza-Konzept antritt und Komponenten wie die PCIe-Erweiterung Geneseo, den heutigen FSB und das kommende CSI, das Projekt Larrabee für eine Art Multi-Core-Grafikkarte (möglicherweise als Raytracing-Beschleuniger) sowie zukünftige Kombi-Prozessoren aus CPU und GPU umfasst.

Naheliegender als diese Zukunftsprodukte sind indes die 45-nm-Prozessoren und ihre zugehörigen "Plattformen": Die Harpertown-Xeons mit FSB1600 kommen als Stoakley-Plattform im Verbund mit dem Chipsatz Seaburg (mit Snoop-Filter), außerdem will Intel bald auch die dank DDR2-DIMMs statt Fully-Buffered-DIMMs sparsamere (und wahrscheinlich langsamere) Plattform Cranberry Lake (Chipsatz San Clemente) vorstellen.

Wann genau die ersten Dual-Core-Prozessoren mit 45-nm-Innenleben erscheinen sollen, ist aber unklar – der Mobilprozessor Penryn soll jedenfalls als "Refresh" in die Santa-Rosa-Plattform einziehen, die CeBIT 2008 wäre wohl dafür ein möglicher Termin. 2008 steht auch Silverthorne/Menlow als seit Jahren "wichtigste Produkteinführung" für Intel an – mehr als genug 45-nm-Stoff für drei Tage Entwicklerforum also. Einen Überlick über die weiteren Themen – darunter EFI/UEFI, Virtualisierung, 3D-Grafik, HPC, MIDs, Energieeffizienz – liefert die IDF-Webseite; mit Blogs und einem eigenen Videokanal auf YouTube will Intel noch mehr Offenheit zeigen. (ciw)