IT-Frühwarnsystem startet

Ein Netz von Notfallzentralen soll künftig in Deutschland die Informations- und Kommunikationsnetzwerke in Deutschland besser sichern.

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Ein Netz von Notfallzentralen soll künftig in Deutschland die Informations- und Kommunikationsnetzwerke in Deutschland besser sichern. Am Wochenende werde deshalb ein Verbund von Computernotfallteams erstmals seine Arbeit aufnehmen, heißt es in einer Mitteilung des Bundesinnenministeriums. Deutschland verfüge dann über ein weltweit einzigartiges Frühwarnsystem bei IT-Störfällen oder terroristischen Anschlägen.

"Die Ereignisse des 11. September haben gezeigt, dass terroristische Anschläge sich gegen die Nervenzentren der modernen Zivilisation richten können", meint Bundesinnenminister Otto Schily. Deshalb habe er in den vergangenen zwölf Monaten Gespräche mit den Vertretern aller Infrastruktureinrichtungen in Deutschland geführt, um Bedrohungspotentiale zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

"Auch wenn Katastrophenszenarien von 'Cyber War' völlig überzeichnet sind, müssen sich Staat, Gesellschaft und Wirtschaft gegen Anschläge auf ihre Datennetze wappnen", meint Schily weiter. Innerhalb des CERT (Computer Emergency Response Team)-Verbundes werde ein verbesserter Informationsaustausch über sicherheitsrelevante IT-Ereignisse ermöglicht, der eine noch kürzere Reaktionszeit erlaubt. Damit sei ein weiteres Element geschaffen, um auf die Bedrohung der Datennetze zu reagieren.

Insgesamt fünf CERTs aus Wirtschaft und Forschung sollen künftig mit der "Internet-Feuerwehr" des Bundes zusammen arbeiten. Die einzelnen Teams sollen als Anlaufstelle zur Lösungen von Problemen der Rechner und Netzsicherheit dienen. Darüber hinaus beantworten sie Sicherheitsfragen und warnen vor Schwachstellen in Produkten. Bei einem eingetretenen Schaden sollen sie helfen, einen schnellen Wiederanlauf der Systeme sicherzustellen. Gründer des CERT-Verbundes sind das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, die Deutsche Telekom, das Informatikzentrum der Sparkassenorganisation, das Deutsche Forschungsnetz sowie die Technologieunternehmen IBM und Siemens. (anw)