In-App-Käufe: Apple und Google wollen weiter mitverdienen – Regulierer verärgert

Apple und Google mauern bei der in ersten Ländern erzwungenen Öffnung ihrer Bezahlschnittstellen. Auch aus Südkorea kommt nun Kritik.

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(Bild: Tada Images/Shutterstock.com)

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Südkoreanische Regulierer zeigen sich unzufrieden mit Apple und Google: Beide Konzerne müssen einem neuen Gesetz zufolge alternative Bezahlmethoden in Apps erlauben und dürfen dadurch nicht länger App-Anbieter und Entwickler zur Verwendung der eigenen In-App-Kaufschnittstelle verpflichten.

Die Erfüllungspläne der beiden großen Smartphone-Plattformbetreiber müssten noch verbessert werden, heißt es bei der Regulierungsbehörde Korea Communications Commission (KCC), wie die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag berichtet.

Apples bislang vorgelegtem Compliance-Plan "fehlen immer noch konkrete Details", wird ein ungenannter Beamter der Regulierungsbehörde von Reuters zitiert. Die KCC stehe weiter in Kontakt mit dem Konzern. Apple müsse eine konkrete Umsetzung unterbreiten, statt nur eine grobe Zusage zur Unterstützung von alternativen Bezahlmethoden in Aussicht zu stellen.

Kritik übte die Behörde auch an Apples und Googles Plänen, weiterhin Provision auf In-App-Käufe veranschlagen zu wollen – auch wenn die Käufe direkt über andere Bezahlsysteme abgerechnet werden. Google kündigte bereits an, die Provision in diesem Fall lediglich um 4 Prozentpunkte senken zu wollen. Apple und Google behalten bei In-App-Käufen über ihre eigenen Bezahlschnittstellen bis zu 30 Prozent Provision ein.

Falls die Konzerne es für App-Entwicklern zu unbequem machen, ein alternatives Bezahlsystem zu integrieren, dann würde das dem Ziel des Gesetzes zuwiderlaufen, heißt es bei der Regulierungsbehörde. Man wolle das im finalen Regelwerk auch nochmals festhalten – es soll bis Mitte März festgeschrieben werden. Die geänderte Fassung des Gesetzes für Telekommunikationsgeschäfte legt fest, dass große App-Läden Entwicklern nicht die Verwendung einer bestimmten Bezahlschnittstelle vorschreiben dürfen.

In den Niederlanden hat eine Regulierungsbehörde bereits eine erste Millionenstrafe gegen Apple verhängt, weil der Konzern die Vorgaben zur Öffnung seiner Bezahlschnittstelle nicht erfüllt habe. Apple hatte dort bereits zwei konkrete Schnittstellen speziell für Dating-Apps angekündigt, die externe Bezahlmethoden – auch direkt in der App – erlauben. Darüber abgewickelte Käufe sollen laut Apple weiter einer Provision unterliegen – in noch ungenannter Höhe.

(lbe)