Infineon-Chef Schumacher: Speicher-Preise steigen weiter

Während einer Investorenkonferenz kündigte Infineon-Chef Ulrich Schumacher an, dass die Preise für Speicherchips seiner Ansicht nach weiter steigen werden.

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Während einer Investorenkonferenz kündigte Infineon-Chef Ulrich Schumacher an, dass die Preise für Speicherchips seiner Ansicht nach weiter steigen werden. Zurzeit kosten auf den Spotmärkten sowohl 128-MBit-SDRAMs mit Single- als auch mit Double-Data-Rate-Schnittstelle zwischen 4,50 und 5,25 US-Dollar. Anfang November letzten Jahres waren solche Bausteine zeitweise für unter einem US-Dollar zu haben, was zu immensen Verlusten bei einigen Halbleiterfirmen führte. Die Vertragspreise, die die Speicher-Hersteller mit ihren Großkunden aushandeln, liegen zurzeit noch etwas höher als die Spotmarkt-Preise. Schumacher gab sich zuversichtlich, dass die Preissteigerung anhält -- der Kurs der Infineon-Aktie stieg an. Auch in allen anderen Sparten seines Unternehmens entwickelten sich die Umsätze positiv.

Infineon sieht sich für den Markt gut gerüstet. Die DRAM-Fertigung im 0,14-µm-Prozess und auf 300-mm-Wafern sei besonders kostengünstig. Das Unternehmen erwirtschaftet rund 30 Prozent seines Umsatzes mit Speicherchips und hofft, seinen DRAM-Weltmarktanteil im Laufe der nächsten zwei bis drei Jahre auf rund 20 Prozent ausbauen zu können. Marktführer ist zurzeit Samsung Electronics, laut IDC mit 29 Prozent Marktanteil. Danach folgen Micron und Hynix; falls den Amerikanern die Übernahme von Hynix gelingt, käme Micron-Hynix auf 41 Prozent.

Für einen weiteren Anstieg der Speicherpreise sprechen auch Untersuchungen anderer Analysten, wonach die Lager der Halbleiterfirmen ziemlich leer sind. Schumacher gab an, der Vorrat seines Unternehmens reiche für etwa zwei bis zweieinhalb Wochen. Im Herbst letzten Jahres hatten Marktforscher noch erwartet, dass die übervollen Lager der Chipfirmen und der PC-Hersteller erst im Laufe des zweiten Quartals abschmelzen würden. Nun wird berichtet, dass einige Firmen wie Nanya die Produktion von DDR266-Chips und PC2100-Modulen deutlich ankurbeln wollen.

Die steigenden Chippreise verteuern auch die Einzelhandelspreise für Single- und Double-Data-Rate-DIMMs (PC133, PC2100). Auf Rambus-Speichermodule (RIMMs) wirkten sich die Preissteigerungen bislang kaum aus. Mit Kapazitäten von 64, 128 und 256 MByte kosten sie zurzeit ungefähr dasselbe wie DDR-DIMMs. RIMMs höherer Kapazität sind allerdings nach wie vor deutlich teurer als vergleichbare PC2100-Module. PC133-Module von Markenherstellern kosten mittlerweile wieder fast soviel wie vor einem Jahr. (ciw)