Intel-Entwicklerforum: Schattenboxen in Shanghai

Top-Themen auf dem morgen im chinesischen Schanghai beginnenden IDF sind der Mobilprozessor Atom, Billigcomputer mit Linux und die kommende CPU-Generation Nehalem.

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Auf dem Intel Developer Forum (IDF), dessen Frühjahrsausgabe morgen und übermorgen in Shanghai stattfindet, stehen der Mobilprozessor Atom (alias Silverthorne), seine Billig-Version Diamondville und die Ende 2008 startende CPU-Generation Nehalem im Fokus. Zum Atom-Ökosystem zählt Intel dabei nicht nur der "Ein-Chip-Chipsatz" Poulsbo, sondern auch Solid State Disks (SSDs) aus eigener Produktion sowie Linux (genauer: Moblin) als Betriebssystem. Andere Themen auf dem IDF sind etwa auch Highend-Notebooks mit übertakteten Doppelkernen und schneller Grafik oder x64-Server; außerdem werden weitere Info-Häppchen zum grafiktauglichen Multi-Core-Applikationsbeschleuniger Larrabee erwartet, für den Intel bereits OpenGL- und DirectX-APIs versprochen hat.

Zwecks Kostendämpfung findet das Frühjahrs-IDF nur noch in Asien und an zwei Tagen statt; in den USA gibt es bloß noch das Herbst-IDF. In den meisten der ersten 10 Jahre seines Bestehens hatte Intel je ein Entwicklerforum im Frühjahr und im Herbst zunächst in San Francisco veranstaltet und anschließend kleinere Regionalversionen in Europa und Asien.

Beim IDF gibt es Vorträge und Workshops zu aktuellen technischen Themen, außerdem stellen einige Firmen Produkte aus. Traditionell nutzt Intel das vom heutigen Chef der Enterprise-Sparte, Pat Gelsinger, ins Leben gerufene Entwicklerforum aber auch für Ausblicke auf kommende Neuheiten und Hinweise auf technische Strategien und Produkt-Roadmaps. Konkurrent AMD nutzt dazu eher seine Veranstaltungen für Analysten. Auch auf Kongressen wie der ISSCC und der Hotchips stellen AMD und Intel gerne technische Produktdetails vor.

Weil AMD zurzeit schwächelt und keine besonders schnellen Prozessoren im Angebot hat, vergleicht die Firma Intel ihre Produkte vorwiegend mit eigenen Erzeugnissen der Vorgänger-Generationen. Etwas anders liegt der Fall allerdings beim Atom-Prozessor für sogenannte Mobile Internet Devices (MIDs), mit dem Intel eher im Revier von ARM wildern will.

Der Veranstaltungskatalog zum IDF zeigt, dass Intel die angereisten Journalisten und Entwickler recht ausführlich mit den Neuerungen der ab Ende 2008 erwarteten Prozessorgeneration Nehalem vertraut machen will, bei der Intel (wie AMD bereits seit 2003) auf einen im Prozessor integrierten Speichercontroller und (bei den Nehalem-Varianten für Multi-Prozessor-Maschinen) auch schnelle serielle QuickPath-Interconnects (QPI alias CSI) zur Verknüpfung der CPUs untereinander und möglicherweise auch mit Applikationsbeschleunigern setzt. 2009 sollen dann Nehalem-Versionen mit zwei und vier physischen Kernen sowie Hyper-Threading/SMT auch für Desktop-Rechner erscheinen, von denen manche (etwa Havendale) wohl einen integrierten Grafikprozessor mitbringen. (ciw)