Intel will Anfang 2006 einen neuen Pentium Extreme Edition ausliefern

Der Chip-Hersteller plant, ein neues Doppelkern-Prozessor-Spitzenmodell aus der Extreme-Edition-Familie einzuführen -- zusammen mit einem Chipsatz für zwei Grafikkarten.

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Der Chip-Hersteller Intel will schon im ersten Quartal 2006 Pentium-Prozessoren mit 65-Nanometer-Strukturen ausliefern. Das ist einem inoffiziellen Update seiner nicht-öffentlichen Produkt-Roadmap zu entnehmen. Demnach will Intel die Möglichkeiten der neuen Fertigungstechnik nicht nur zur Vergrößerung der L2-Cache-Kapazität auf insgesamt 4 MByte (2 MByte pro CPU-Kern) nutzen, sondern diese Presler-Doppelkerne auch auf bis zu 3,46 GHz beschleunigen. Das 999-Dollar-Spitzenmodell Pentium Extreme Edition 955 soll diese Taktfrequenz an einem FSB1066-Frontsidebus erreichen, allerdings -- wie bei Intel üblich -- nur auf Mainboards mit dem neuen Chipsatz i975X.

Bei diesem Nachfolger des aktuellen Spitzenmodells i955X soll sich der PCI-Express-x16-Port für die Grafikkarte wie beim Nvidia nForce4 in zwei PCIe-x8-Links aufspalten lassen, um zwei Grafikkarten im Team betreiben zu können -- ähnlich wie bei den SLI- beziehungsweise Crossfire-Techniken von Nvidia und ATI. Laut Aussagen von taiwanischen Hardware-Herstellern, die der Online-Dienst Digitimes zitiert, hat Intel für diese Verfahren angeblich von ATI und Nvidia Lizenzen gekauft. Die simple Nvidia-Botschaft "Two are better than one" hat dem Nforce4 SLI zu großem Erfolg verholfen, auch wenn SLI teuer ist und nur in wenigen Spielen Vorteile bringt.

Die Presler-Prozessoren sollen auch in Versionen mit FSB800 kommen und lösen die aktuellen 90-nm-Smithfield-Modelle (8xx-Baureihe) ab. Nur der Pentium Extreme Edition 955 wird dank Hyper-Threading im besten Fall vier Threads gleichzeitig verarbeiten können, die anderen Presler-Prozessoren unterstützen Hyper-Threading nicht (ebenso wie auch die aktuellen Pentium-D-Modelle). Allerdings sollen sie die Hardware-Virtualisierungs-Unterstützung VT mitbringen.

Die ersten VT-tauglichen Prozessoren werden allerdings schon innerhalb der nächsten acht bis zehn Wochen erwartet, nämlich in Form der Pentium-4-Modelle 662 und 672. Außerdem sollen die zum Jahresende angekündigten 65-nm-Mobilprozessoren (Yonah) VT und LT unterstützen.

Nach wie vor plant Intel, in der zweiten Hälfte kommenden Jahres eine neue CPU-Architektur einzuführen, die alle der hier erwähnten Desktop- und Notebook-Prozessoren ablösen soll. Zuvor, nämlich im zweiten Quartal 2006, ist die Vorstellung neuer Chipsätze der Broadwater-Familie geplant. Diese sollen sowohl die 65-Nanometer-NetBurst-Prozessoren unterstützen als auch die kommenden, neuartigen CPUs. Ebenfalls aus inoffiziellen Roadmaps stammen Hinweise, wonach diese Chipsätze mit bis zu 8 GByte DDR2-800/PC2-6400-Speicher kooperieren werden und die Southbridges der ICH8-Reiher mitbringen, die zwar einen integrierten GBit-Ethernet-MAC, zwei USB-2.0-EHCI-Controller und sechs SATA-II-Ports, aber keinen IDE-/ATA/ATAPI-Hostadapter mehr enthalten sollen. Intel geht offenbar davon aus, dass bis Mitte 2006 ausreichend viele optische Laufwerke mit SATA-Anschluss zu haben sein werden -- ein solches soll beispielsweise schon in der Xbox 360 stecken.

Die ICH8-Southbridges sollen angeblich auch ein neues "Ein-Draht"-Interface mitbringen, das neben dem SMBus 2.0 zur Anbindung von Hardware-Monitoring-Komponenten (Messung von Temperaturen, Drehzahlen, Spannungen) gedacht ist. (ciw)