Intels Energiepläne: 8 Stunden ohne Kabel
Notebooks sollen bis zu 8 Stunden mit einer Batterieladung arbeiten -- das ist die langfristige Zielsetzung von Intel, für die der Chipriese an verschiedenen Ansätzen werkelt.
Notebooks sollen bis zu 8 Stunden mit einer Batterieladung arbeiten -- das ist die langfristige Zielsetzung von Intel, für die der Chipriese an verschiedenen Ansätzen werkelt. Bis zum Jahr 2010 wird es aber wohl noch dauern, warnte Intels Mobil-Manager Anand Chandrasekher auf dem vergangene Woche zu Ende gegangenen Intel Developer Forum. "Es ist technisch extrem schwierig. Die Kapazität von Notebook-Batterien verbessert sich nur langsam." Ganze 5 Prozent wächst die Ladekapazität der Akkus pro Jahr, schätzt man bei Intel. Hingegen schnellen die Leistungsanforderungen geradezu in die Höhe. Vor allem immer größere und höher auflösende Displays sowie bessere Grafikaufbereitung durch Spezialprozessoren treiben den Stromverbrauch hoch.
Fünf Stunden Betriebsbereitschaft gelten derzeit als die absolute Spitze. Intel aber strebt einen ganzen Arbeitstag, also 8 Stunden Ladekapazität, für eine Notebook-Batterie an. Neue Spezifikationen der Mobile PC Extended Battery Life Working Group für das Advanced Configuration and Power Interface (ACPI) seien ein Schritt in die richtige Richtung, sagte Chandrasekher. Die Industrie als Ganzes müsste aber noch mehr Anstrengungen unternehmen.
Intel selbst will unter anderem durch die übernächste Chip-Plattform für Mobilrechner mit dem Codenamen Napa dazu beitragen. Die Kombination aus Prozessor, Chipsatz und integrierter Wireless-Lösung soll die dynamische Energieverwaltung verbessern und Strom so weit es geht nur bei effektiv erbrachter Leistung abrufen. Zweite Maßnahme ist die Display Power Saving Technology 2, bei der die Rückbeleuchtung des Bildschirms um 1 Watt gedrosselt wird. Der visuelle Effekt soll für den Betrachter unmerkbar sein.
Die größten Hoffnungen ruhen auf zwei Batterieherstellern, an denen Intel beteiligt ist. Beide verzeichnen Fortschritte in der Batteriechemie, die schon in naher Zukunft wesentliche Fortschritte in der Ladekapazität bringen könnten. Die Firma Pionics etwa hat eine neuartige Lithium-Polymer-Mischung entwickelt, um die Energiedichte von Li-Batterien zu erhöhen. Das zweite Unternehmen, Zinc Matrix Power (ZMP), setzt auf Zink-Alkali-Batterien mit dem Ziel, die Ladekapazität gegenüber heutigen Li-Akkus zu verdoppeln. Mit beiden Technologien, glaubt man bei Intel, sei schon ab Anfang nächsten Jahres die doppelte Ladekapazität derzeitiger Batterien erreichbar.
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(Erich Bonnert) / (jk)