Intels Pentium-D-900-Baureihe soll sparsamer und billiger werden

Ab September will Intel abermals einen überarbeiteten 65-nm-Prozessorkern für die Pentium-D-900-Familie liefern und auch Varianten ohne Virtualisierungsunterstützung.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 92 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Prozessorhersteller überarbeiten und verbessern kontinuierlich die Lithografiemasken und Produktionsprozesse ihrer Produkte. Dadurch können sie beispielsweise den Leistungsbedarf der Prozessoren absenken oder die Taktfrequenz hochschrauben. Außerdem bügeln sie dabei Fehler aus. Intel hat nun wieder einmal ein neues Kern-"Stepping" für die Anfang 2006 eingeführte Dual-Core-Prozessor-Baureihe Pentium D 900 mit 65-Nanometer-Presler-Kernen angekündigt.

Das im September erwartete Stepping D-0 soll das ursprünglich zur Auslieferung im April angekündigte aktuelle Stepping C-1 ablösen und die maximale Leistungsaufnahme des bisher schnellsten Pentium D 960 von 130 Watt Thermal Design Power (TDP) auf 95 Watt senken (05A-Kennlinie/PRB = 0 statt 05B-Kennlinie/PRB = 1). Nebenbei führt Intel auch noch ein minimal verändertes LGA775-Prozessorgehäuse ein, das aber voll kompatibel zu den bisherigen bleiben soll.

Außerdem verrät die Ankündigung des Stepping-Wechsels, dass Intel drei neue Pentium-D-Varianten mit den Nummern 915, 925 und 945 einführen will, die sich von den Modellen 920 (2,8 GHz), 930 (3 GHz) und 950 (3,4 GHz) durch die fehlenden VT-Virtualisierungsfunktionen unterscheiden. Das bestätigt die Einschätzung, dass Intel nach Einführung des Core 2 Duo (alias Conroe) die Pentium-4- und Pentium-D-Prozessoren als preiswertere Baureihe zunächst weiterführen wird. Preise für die 9x5-Versionen hat Intel indes noch nicht veröffentlicht, auch im "Processorfinder" fehlen diese Typen noch.

Dort fehlen allerdings auch die C-1-Modelle, die nach Intels Voraussagen eigentlich zurzeit lieferbar sein müssten – aber bei deutschen Online-Einzelhändlern trotzdem nicht zu finden sind. Ein Intel-Pressesprecher konnte diesen Umstand nicht erklären. Er geht davon aus, dass dieses Stepping zurzeit in großen Stückzahlen von den Bändern läuft.

Das Specification Update führt die C-1-Steppings auch und nennt die zugehörigen S-Spec-Nummern (SL95X, SL95W, SL95V, SL9AP): Diese C-1-Typen sollen – anders als die B-1-Kerne SL94S, SL94R, SL94Q und SL94P – die Stromspar-Funktionen Enhanced C1 Halt State (C1E) und EIST (SpeedStep) unterstützen. Es sind aber auch B-1-Kerne aufgeführt – SL8WS, SL8WR, SL8WQ, SL8WP –, die zwar den "Wiederaufwach-Bug" AA30 haben, aber mit einem angepassten BIOS trotzdem C1E und EIST beherrschen. Damit hat Intel ein großes Durcheinander angerichtet und verunsichert Käufer, die einen möglichst sparsamen Pentium-D-900-Prozessor erwischen wollen. (ciw)