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Intels nächste Prozessor-Generation startet Ende 2006

Christof Windeck

Anlässlich eines Analysten-Treffens präzisierte Intel-Chef Paul Otellini die Erscheinungstermine einiger zukünftiger Doppelkern-Prozessoren.

Anlässlich eines Analysten-Treffens präzisierte Intel-Chef Paul Otellini die Erscheinungstermine einiger zukünftiger Doppelkern-Prozessoren. Demnach sollen die übernächsten Generationen von Kernen für Desktop-Computer (Codename Conroe), Notebooks (Merom) und kleinere Server und Workstations (Woodcrest) zum Ende des Jahres 2006 erscheinen.

Wie bereits durchsickerte [1], dürfte sich Intel mit Woodcrest und Conroe ebenso wie mit dem für Server-Prozessoren vorgesehenen Whitefield von der im Jahr 2000 mit dem Pentium 4 eingeführten [2] NetBurst-Architektur abwenden, die ganz offensichtlich die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen konnte: Während Intel noch vor zwei [3] Jahren Roadmaps für Prozessoren mit 9 oder sogar 10 GHz pflegte, wurde mittlerweile schon die 4-GHz-Version des Pentium 4 offiziell abgesagt [4] -- die Probleme mit der Leistungsaufnahme von Kernen mit mehr als 100 Millionen Transistoren und immer kleineren Strukturen sind mit der aktuellen CMOS-Technik bei hohen Frequenzen anscheinend nicht in den Griff zu bekommen. Nun steht auch beim Chip-Marktführer fest, dass in der Zukunft CPU-Mehrleistung nicht mehr mit höheren Taktfrequenzen, sondern durch mehrere parallel arbeitende Kerne erreicht werden wird. Intel will so bis 2008 die CPU-Leistung in etwa verzehnfachen [5].

Zurzeit arbeitet Intel nach eigenen Angaben an 15 [6] konkreten Mehrkern-Prozessoren; außer dem in Pentium-Extreme-Edition-Inkarnation bereits verfügbaren [7] Smithfield soll sehr bald noch der preiswertere Pentium D für Desktop-Rechner und zum Jahreswechsel noch der erste 65-nm-Prozessor Yonah als Doppelkern für Notebooks kommen. Schon zuvor will Intel zahlreiche Pilotsysteme [8] mit dem Xeon-DP-Doppelkern Dempsey und dem Xeon-MP-Doppelkern Paxville ausliefern; der Dempsey soll im Rahmen der Bensley-Plattform (mit Fully-Buffered-DIMMs) erscheinen, der Paxville arbeitet auf der kürzlich [9] vorgestellten Truland-Plattform. Zusätzlich sind die Itanium-Doppelkerne Montecito und Millington geplant, die ebenfalls mit dem Montvale im kommenden Jahr einen Nachfolger bekommen; noch später will Intel dann Tukwila, Poulson und Dimona bringen. Und bei den Notebook-Prozessoren steht 2006 der Yonah-Nachfolger Merom auf der Roadmap. (ciw [10])


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[1] http://www.heise.de/ct/05/09/022/
[2] https://www.heise.de/news/Pentium-4-im-c-t-Testlabor-28669.html
[3] https://www.heise.de/news/Intels-Entwickler-Konferenz-Die-Visionen-des-Chip-Giganten-74853.html
[4] https://www.heise.de/news/Intels-neueste-Fahrplan-aenderung-Pentium-4-mit-4-GHz-abgesagt-109044.html
[5] https://www.heise.de/news/Intel-verspricht-zehnfache-Leistung-binnen-vier-Jahren-120200.html
[6] https://www.heise.de/news/IDF-Pentium-D-und-viele-viele-andere-Mehrkern-CPUs-update-139521.html
[7] https://www.heise.de/news/Offizieller-Startschuss-fuer-den-Doppelkern-Prozessor-Pentium-Extreme-Edition-153916.html
[8] https://www.heise.de/news/IDF-Intel-will-die-Server-Hardware-Entwicklung-vorantreiben-140095.html
[9] https://www.heise.de/news/Intels-Truland-Plattform-fuer-Multiprozessor-Xeons-startet-148575.html
[10] mailto:ciw@ct.de