Intels nächster Mainboard-Chipsatz 975X bereits in zwei Wochen

Mit der Ankündigung eines auf dem Intel 975X basierten Mainboards hat Gigabyte Details zu dem neuen Mainboard-Chipsatz preisgegeben, noch bevor Intel diesen vorgestellt hat.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Nachdem bereits der Veröffentlichungstermin von zwei neuen Intel-Prozessoren mit der Virtualisierungstechnik Vanderpool (VT) vor einigen Tagen durchsickerte, gibt Gigabyte mit der Vorstellung eines Boards mit einem passenden Intel-Chipsatz weitere Informationen preis, bevor Intel die neuen Produkte offiziell ankündigt. Das GA-G1975X genannte Mainboard soll auf dem Intel 975X basieren und ab Montag, den 14. November, erhältlich sein. Die mit Vanderpool ausgestatteten Pentium-4-Modelle 662 und 672 werden nur einen Tag früher erwartet – diese Terminballung deutet darauf hin, dass sich die Virtualisierungstechnik nur mit dem neuen Chipsatz optimal nutzen lässt.

Das Gigabyte-Board unterstützt bis zu vier Grafikkarten. Für zwei stehen dabei ähnlich wie bei Nvidias nForce4 PEG-Slots mit jeweils acht PCIe-Lanes bereit, zwei weitere PEG-Grafikkarten passen in die PCIe-x4-Slots. Je nach Konfiguration sind sie jedoch nur mit vier oder einer PCIe-Lane angebunden. Hohe Grafikleistung dürfte sich mit Grafikkarten in dem 4x-Port nicht erzielen lassen, für 2D-Darstellung reicht die Bandbreite jedoch allemal aus – so lassen sich günstig Multi-Monitor-Lösungen aufsetzen.

Die beiden PEG-Slots hingegen dürften ATIs vor kurzem vorgestellte CrossFire-Technik zur Kopplung zweier Grafikkarten beherrschen. Es ist ungewiss, ob auf dem Mainboard auch Nvidias SLI zum Koppeln zweiter Grafikkarten gelingt – bisher schalten die Nvidia-Treiber SLI nur auf Mainboards mit dem hauseigenen nForce4-Chipsatz frei. ATI will sich angeblich hier weniger zieren, obwohl der Hersteller selbst Mainboard-Chipsätze für Crossfire vertreibt.

Gigabyte GA-G1975X mit vier Lüftern und zwei PEG-Slots (klicken für vergrößerte Ansicht)

Die weiteren Features des neuen Highend-Chipsatzes für Desktop-Mainboards scheinen denen des im Mai eingeführten Vorgängers Intel 955X zu ähneln. So unterstützt er ebenfalls bis zu 8 Gigabyte DDR2-667-Arbeitsspeicher und die Prozessoren Pentium 4, Pentium D sowie Pentium Extreme Edition mit FSB1066, FSB800 oder FSB533. Der 975X soll sich im Unterschied zum 955X jedoch auch für den Anfang 2006 erwarteten Pentium Extreme Edition 955 mit Presler-Doppelkern eignen. Mit dem ICH7R kommt beim 975X der gleiche I/O-Controller-Hub (Southbridge) wie beim 955X zum Einsatz; sie unterstützt einen PATA-Kanal, vier SATAII-Ports, HD-Audio und einen PCI-Bus.

Gigabyte verwendet auf dem GA-G1975X eine aufwendige Kühllösung: Zwei links und rechts neben dem Prozessorsockel angebrachte halb-transparente Lufttunnel leiten die Kühlluft zusammen mit insgesamt vier beleuchteten Lüftern über Memory-Controller-Hub (Northbridge) und Spannungswandlern direkt über die ATX-Blende nach draußen. Es ist ungewiss, ob dieser Aufwand für den neuen Chipsatz wirklich erforderlich ist. Ähnliche Lösungen gibt es jedoch schon bei einigen aktuellen Mainboards, obwohl die gleichen Chipsätze auf anderen Mainboards problemlos mit der Kühlluft auskommen, die die Kühler für Intel-Prozessoren extra rund um den Sockel verteilen. (thl)