Interview: Lichtfeldfotografie für Smartphones

Nicht nur im neuen iPhone denkbar: Lytros Vorstandsvorsitzender heizt die Spekulationen um die Lichtfeldkamera weiter an. Die Kalifornier haben längst den Smartphone-Markt auf dem Schirm.

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Vaporeware oder Fotografierevolution? Lytro beherrscht mit seiner neuen Lichtfeldkamera seit Tagen die Schlagzeilen. Zu kaufen gibt es das Produkt bisher nicht – trotz vollmundiger Ankündigungen im vergangenen Jahr. Immerhin: Steve Jobs höchstpersönlich soll sich für die Technologie interessiert und mit Lytro-Chef Ren Ng getroffen haben.

In einem Interview mit PC World äußert sich Lytros Vorstandsvorsitzender Charles Chi nun grundsätzlich zum Einsatz der Technologie in Smartphones – für das Startup offenbar eine interessante Option. Noch will sich das Unternehmen aber nicht festlegen.

Grundsätzlich konzentriere man sich darauf, die Kamera unter der eigenen Marke zu platzieren. Der Smartphone-Markt sei sehr komplex und würde von sehr großen Unternehmen beherrscht. Einsteigen könne man hier nur über eine Partnerschaft und eine gemeinsame Weiterentwicklung der Technologie. Denkbar wäre es, diese für den entsprechenden Partner zu lizenzieren.

Nie mehr unscharfe Bilder

Lytros Lichtfeldkamera in rot.

(Bild: Lytro)

Wer will, kann die Lytrokamera derzeit auf der Website des Unternehmens vorbestellen. Für 500 Dollar gibt es sie dort in Rot, für 400 Dollar in Blau und Grau. Das Prinzip dahinter ist kurz erklärt: Erst schießen, dann scharf stellen. Lytros Bildsensor soll Farbe, Intensität sowie die Richtung jedes Lichtstrahls und damit mehrere Schärfeebenen erfassen. Diese rohen Daten werden dann zu einem Lichtfeldbild verarbeitet, das später beliebig manipuliert werden kann. Wie das aussehen soll, zeigt Lytro auf seiner Website.

Die Kamera selbst sieht aus wie ein Kaleidoskop. Neben dem Lytro-Lichtfeld-Bildsensor, hat sie einen achtfachen optischen Zoom und ein winziges Touchdisplay. Die rote Version der Lytrokamera bietet 16 Gigabyte Speicherplatz, was für 750 Fotos reichen soll. Die beiden anderen Versionen müssen sich mit 8 Gigabyte begnügen. Zur Kamera liefert Lytro zudem die passende Software aus. Zunächst soll sie nur für Mac erhältlich sein, eine Windows-Variante sei bereits in der Entwicklung.

Wo schon mit Lichtfeldkameras fotografiert wird

Die Lichtfeldfotografie ist keine Erfindung des Startups aus Kalifornien. Entwürfe zu solchen Kamera gab es so beispielsweise schon von Adobe, ein Team an der US-amerikanischen Stanford Universität fotografiert sogar bereits mit einer Lichtfeldkamera.

Kommerziell werden Geräte schon von dem deutschen Hersteller Raytrix vertrieben – leider nicht für den Endverbraucher. (ssi)