KI-Ampel: Stadt Hamm wertet Ampel mit künstlicher Intelligenz als Erfolg

Knapp zwei Monate ist in Hamm eine KI-gesteuerte Ampelanlage in Betrieb. Die Stadt ist mit dem Projekt bisher sehr zufrieden.

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(Bild: Stadt Hamm)

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Die Stadt Hamm ist mit ihrer ersten KI-gesteuerten Ampel sehr zufrieden. Die Lichtzeichenanlage, die seit Juli an der Kreuzung Heßlerstraße/Marker Allee den Verkehr regelt, habe den Radverkehr deutlich sichtbar gefördert. Das sagte ein Sprecher der Stadt auf Nachfrage von heise online. Die Wartezeiten seien stark reduziert, die Ampel sorge für mehr Komfort.

Auch der Fußgängerverkehr werde besser abgewickelt. Das betreffe zum Beispiel größere Schülergruppen zu Schulbeginn oder -ende durch verlängerte Grünphasen. Das sei gut zu beobachten, erläuterte der Sprecher: "Auch aufgrund von Rückmeldungen ziehen wir zum jetzigen Zeitpunkt ein durchweg positives Fazit."

Die Kreuzung Heßlerstraße/Marker Allee werde weiterhin verstärkt beobachtet, weil damit zu rechnen sei, dass sich die Verkehrsverhältnisse ändern, wenn die Großbaustelle auf der Adenauerallee abgeschlossen sein wird. Die Heßlerstraße verbindet diese mit der Marker Allee. Konkret plane die Stadt Hamm eine weitere KI-Ampel an der Ostwennemarstraße für den Fußgängerüberweg. Dort sei es zuletzt vermehrt zu Unfällen gekommen. Weitere Standorte seien in der Planung.

Für die Ampelanlage wird in Hamm Technik des Münchner Unternehmens Yunex eingesetzt. Es nutzt in seinem System "awareAI" Videokameras, deren Bilder von Algorithmen ausgewertet werden. An der Kreuzung in Hamm sind dafür sieben Kameras angebracht worden. Diese filmen diagonal über die Straßen hinweg, erfassen dabei auch Rad- und Fußwege.

Die Technik kann erkennen, wie viele Verkehrsteilnehmer Bedarf für grünes Licht haben und diese entsprechend priorisieren. Dabei erkennt das System beispielsweise einen Radfahrer 70 Meter vor der Kreuzung und berücksichtigt ihn in seinen Berechnungen für die Dauer der Grünphasen. Die KI kann auch erkennen, ob sich einzelne Fußgänger oder ganze Gruppen wie Schulklassen nähern. Dementsprechend wird die Grünphase verlängert, damit die komplette Gruppe die Straßen queren kann. Die von der Kameras aufgenommenen Bilder werden aus Datenschutzgründen nur kurz gespeichert.

Update

Die KI-Ampel an der Ostwennemarstraße soll voraussichtlich Anfang kommenden Jahres installiert werden, heißt es weiter aus Hamm. Für weitere Standorte gebe es noch keine Zeitpläne. Kriterien für diese Standorte sind vor allem die Nutzergruppen, also ob es verhältnismäßig viele schwächere Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer und Fußgänger gibt.

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(anw)