Kabelnetze: Unitymedia will NDR-Fernsehen nicht mehr analog verbreiten

Schon ab dem zweiten September soll das Dritte des NDR seinen Platz für einen Privatsender freimachen. Der NDR reagiert gereizt auf die Entscheidung des Kabelnetzanbieters.

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Von
  • Volker Zota

ARD und ZDF liegen mit den Kabelnetzbetreibern im Clinch, seitdem die öffentlich-rechtlichen Anstalten Anfang 2012 weigerten, weiterhin Kabeleinspeisegebühren für ihre Programme zu bezahlen. Die Entscheidung von UnityMedia, die analoge Verbreitung des NDR-Fernsehens in Nordrhein-Westfalen zu stoppen, ist da nur ein weiteres Mosaiksteinchen.

Der Kabelnetzbetreiber will den bisherigen Sendeplatz des NDR ab dem 2. September für einen Privatsender nutzen. Von der Ausspeisung sei nur das analoge NDR-Fernsehen betrofffen, über das digitale Kabelnetz von UnityMedia ist der Sender weiterhin unverschlüsselt zu empfangen – ebenso über die anderen digitalen Verbreitungswege DVB-S(2), DVB-T und IPTV.

Der NDR reagierte mit Unverständnis auf den Schritt, der nach Angaben des Senders circa 30 Prozent der Kabel-TV-Haushalte in Nordrhein-Westfalen betreffe, die bis dato ausschließlich analog Fernsehen empfangen.

Der stellvertretende Intendant des NDR, Arno Beyer, will die Entscheidung von UnityMedia gerichtlich prüfen lassen. Ob das zum Erfolg führt, ist fraglich. Erschwerend für den NDR kommt nämlich hinzu, dass die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) im NDR-Fernsehen ebenfalls kein "Must Carry"-Angebot sieht, das im analogen Kabelnetz ausgestrahlt werden müsse. (vza)