Kaum noch Zahlungsmöglichkeiten bei AllofMP3
Der umstrittene russische Musikanbieter akzeptiert keine Kreditkarten mehr; auch verschiedene Umwege sind inzwischen verbaut.
Musik bei AllofMP3 zu kaufen, wird immer schwieriger. Der umstrittene Musikladen aus Russland ist offenbar weitgehend vom Zufluss frischen Geldes abgeschnitten. Die großen Kreditkartenanbieter Mastercard und Visa hatten bereits im Oktober 2006 angekündigt, für AllofMP3 keine Abrechnungen mehr durchzuführen und haben das inzwischen auch umgesetzt. Derzeit gibt es bei AllofMP3 selbst gar keine Möglichkeit mehr, das eigene Guthaben mit einer Kreditkarte aufzuladen. Die zwischenzeitlich angebotenen Lösungen wie der Umweg über eine virtuelle Kreditkarte oder andere Kartenanbieter wie Diners Club sind inzwischen ebenfalls nicht mehr möglich.
Auch der angebotene Umweg über das mutmaßlich eng mit AllofMP3 verwandte Alltunes.com endet für die meisten Kunden bei der Kartenauswahl. Alltunes akzeptiert dafür heute nur noch eine JCB-Karte, von der es nach Angaben des ausgebenden Instituts 59 Millionen Stück gibt (zum Vergleich: Visa hat weltweit 1,2 Milliarden Karten im Umlauf). Der AllofMP3-Betreiber Mediaservices hat einer Bitte um Stellungnahme und Aufklärung der Hintergründe bisher nicht entsprochen. Unbestätigten Kundenberichten zufolge hat der Nutzerservice des Anbieters die Probleme in E-Mails eingestanden und erklärt, Informationen über mögliche Änderungen auf der Website veröffentlichen zu wollen.
Der umstrittene Musikanbieter sieht sich mit zahlreichen Klagen der Musikindustrie konfrontiert und steht auch unter Beschuss aus der Politik. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, keine Urheberrechtsabgaben an die zuständigen Verwertungsgesellschaften abzuführen und deshalb illegal zu operieren. AllofMP3 hält dem stets entgegen, Abgaben an die russische Verwertungsgesellschaft ROMS zu leisten und ein nach russischem Recht völlig legales Unternehmen zu führen. Zuletzt hatte es unbestätigte Gerüchte um eine mögliche Übernahme durch einen ungenannten Investor gegeben. Auch haben sich Berichte über einen Umzug des Dienstes in die Ukraine nicht bestätigen lassen. Derzeit löst die Domain allofmp3.com wieder auf die alte IP-Adresse auf.
Siehe zu den Auseinandersetzungen um AllofMP3 auch:
- Will ein Investor AllofMP3.com legalisieren?
- US-Plattenlabel verklagen AllofMP3.com auf Schadensersatz
- Fehler im Abrechnungssystem von AllofMP3
- Allofmp3.com gibt nicht auf
- Weitere dänische Provider sperren Zugang zu AllofMP3
- Die Tage von Allofmp3.com scheinen gezählt
- Dänischer Provider hält AllofMP3-Sperre aufrecht
- Dänische Provider wehren sich gegen AllofMP3-Sperre
- Urteil: Dänischer Provider Tele2 muss Zugang zu AllofMP3 blockieren
- AllofMP3 wehrt sich gegen "Diskriminierung" durch Kreditkartenfirmen [Update]
- Umstrittene Musiksite Allofmp3 geht in die Offensive
- AllofMP3.com-Betreiber wehrt sich gegen Vorwürfe aus den USA
- Britischer Phono-Verband verklagt Allofmp3
- BIEM hält AllofMp3.com für illegal
- Politikum AllofMP3
- Rätselraten um russisches Musikportal AllofMP3
- Abmahnungen wegen Links auf AllofMP3
- Musikindustrie will Allofmp3.com tabuisieren
- Die Auseinandersetzung um das Urheberrecht in der digitalen Welt