Kein Vorgehen gegen Hynix wegen DRAM-Preisen in Taiwan

Forderungen an die taiwanische Regierung, Maßnahmen gegen DRAM-Preisdumpings von Hynix zu ergreifen, setzte die Konkurrenz auf unbestimmte Zeit aus.

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Von
  • Jürgen Kuri

Vier taiwanische Konkurrenten des südkoreanischen Speicherchipherstellers wollen nun doch nicht gegen Hynix vorgehen. Nanya Technology, Mosel Vitelic, Winbond Electronics und Powerchip Semiconductor haben entschieden, Forderungen an die taiwanische Regierung, Maßnahmen gegen Preisdumping von Hynix zu ergreifen, auf unbestimmte Zeit auszusetzen. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass Hynix in Taiwan DRAM-Chips unter den Herstellungskosten verkaufe, meinte ein Vertreter von Powerchip gegenüber dem Wall Street Journal.

Noch Ende August hatten die vier Unternehmen bekräftigt, gemeinsam mit dem japanischen Hitachu/NEC-Jointventure Elpida von ihren Regierungen Strafzölle gegen Hynix zu verlangen. Die Befürchtung war, dass Hynix einen Großteil seiner DRAM-Produktion zu Dumping-Preisen auf die asiatischen Märkte schmeißen würde, nachdem die USA und die EU Strafzölle verhängt hatten. Dafür gebe es zumindest in Taiwan nun keine Anzeichen, meinte der Powerchip-Sprecher. Nanya äußerte sich gegenüber der US-Finanzzeitung zurückhaltender: Keiner der beteiligten Firmen habe die Angelegenheit weiter verfolgen wollen, und alleine könne Nanya weitere Maßnahmen nicht durchsetzen.

Die EU hatte die Strafzölle gegen Hynix Mitte August dieses Jahres auf 34,8 Prozent ausgeweitet, da der koreanische Speicherhersteller mit staatlichen Subventionszahlungen hochgepäppelt worden sei. In den USA liegen die Strafzölle bei 57,37 Prozent, da das US-Handelsministerium davon ausgeht, mit diesem Prozentsatz sei Import von Hynix-Speicherchips in die USA subventioniert worden. Südkorea hatte wegen der Strafzölle die Welthandelsorganisation WTO angerufen. (jk)