Lebenszeichen von Nokia
Während Microsoft die Marke Nokia für Smartphones aussortiert, versuchen die Finnen sie gewinnbringend einzusetzen. Man darf sich auf neue Nokia-Geräte gefasst machen. Den Anfang macht wohl eine Settop-Box.
"Wir haben da was vor."
(Bild: Nokia)
Kurz nachdem Microsoft mit dem Lumia 535 das erste Windows Phone unter eigener Flagge vorgestellt hat, gibt es neue Lebenszeichen von Nokia. In Anlehnung an Mark Twain bezeichnen die Finnen Berichte über ihr Ableben als übertrieben und mach auf Twitter Appetit auf ein neues Produkt, das schon am Dienstag vorgestellt werden soll. Allem Anschein nach handelt es sich dabei um eine Settop-Box.
Microsofts Marke
Nokia hat seine Handysparte an Microsoft verkauft. Der Windows-Konzern darf die Marke Nokia für Smartphones noch bis Ende 2016 nutzen, hat aber schon damit begonnen, den Lumia-Markenauftritt auf Microsoft umzustellen. Für Einfachhhandys darf Redmond die Marke noch zehn Jahre nutzen. Im Nokia-Konzern verblieben sind die Netzwerksparte Nokia Networks und die Kartentochter Here sowie zahlreiche Patente.
Vom Mobilfunksektor abgesehen kann Nokia seine Marke also weiter einsetzen und hat offenbar auch schon konkrete Pläne. Die Finnen wollen ihre Marke an Dritthersteller lizenzieren, die dann verschiedene Geräte unter der Nokia-Marke auf den Markt bringen könnten. Schon im laufenden Quartal soll das losgehen, sagte Ramzi Haidamus, der in Nokias Führungsspitze für die Lizenzierung von Patent- und Markenrechten verantwortlich ist, laut einem Bericht von The Verge.
Vielleicht auch Smartphones
Nokia werde die Marke in Bereichen einsetzen, wo das möglich sei und sie Relevanz habe, heißt es in dem Bericht weiter. Dabei will das Unternehmen nicht ausschließen, die Marke nach Ablauf der mit Microsoft vereinbarten Schutzfrist ab 2017 auch an einen Smartphone-Hersteller zu lizenzieren.
Mit einer Reihe von Tweets hat Nokia in den vergangenen Tagen für ein bisschen Spannung gesorgt. Am Montag ließen die Finnen die Katze dann aus dem Sack: "Wir haben da was vor." Auf der Startup-Konferenz Slush, die am Dienstag in Helsinki beginnt, wird Sebastian Nyström, der "Head of Product Business" von Nokias Technologiesparte, wohl Einzelheiten verraten. Dem Bild nach zu urteilen geht es um eine Art Settop-Box. Auch in dem Geschäft ist Nokia kein Neuling: Freunde der alten d-box 2 werden sich erinnern. (vbr)
