Linux-Distribution KaOS 2024.01 setzt auf Plasma-6-Desktop
Die Linux-Distribution KaOS-2024.01 bringt bereits Plasma 6 als Desktop mit. Das Basissystem ist ebenfalls auf aktuellem Stand.
Der KaOS-2024.01-Desktop nutzt Plasma 6.
(Bild: heise online / dmk)
Die Linux-Distribution KaOS ist in Version 2024.01 erschienen. Sie setzt bereits auf die Vorschau-Version des KDE-Desktops Plasma 6, der am Ende des Monats in der finalen Version herauskommen soll. Nebst dieser einschneidenden Änderungen gibt es viele kleinere Verbesserungen und Versionspflege. Alle wichtigen Pakete sind auf aktuellem Stand.
KaOS-Schwerpunkt: Umstieg auf Plasma 6
In den Release-Notes schreiben die KaOS-Entwickler, dass diese Version das Ende von Plasma 5 in der Distribution darstellt. "Mit der Veröffentlichung des Plasma 6 Release-Candidate wird die Migration als fertig betrachtet, um eine bessere Nutzererfahrung zu liefern, als Plasma 5", führen die Programmierer aus. Eine Mischung der Umgebungen ist nicht geplant, das ISO-Abbild bringt eine reine Plasma-6-Umgebung mit. In den Schnappschüssen war für die wenigen verbliebenen Plasma-5-Anwendungen noch das Framework 5 beigepackt, im finalen ISO soll es aber entfernt sein.
Der Display-Manager SDDM 0.20.0 hat die Option erhalten, im Wayland-Modus zu laufen. KaOS sei dadurch einen Schritt näher, sich von X11 zu verabschieden. Die Shell für den Wayland-Modus ist kwin_wayland. Die zentralen Pakete sind auf der Höhe der Zeit. Der Linux-Kernel 6.6.14 ist dabei, Systemd 254.9, Python 3.10.13, ffmpeg6 und die Datenbanken MariaDB 11 sowie PostgreSQL 16.
Die Calamares-Installer zum Verpflanzen von KaOS auf das Systemlaufwerk bietet bei der automatischen Partitionierung jetzt die Nutzung populärer Dateisysteme an. Es sei nicht mehr nötig, manuelle Partitionierung für die Dateisysteme XFS, EXT4, BTRFS oder ZFS zu nutzen. Für die einfachere und komfortablere Einsicht in Systemprotokolle liegt Kjournald bei, zuvor hätten KaOS-Nutzer auf journalctl dafür setzen müssen. Die Bedienoberfläche bietet Filteroptionen, die ein wenig an die Windows-Ereignisanzeige gemahnen und ähnlich komfortable Log-Einsicht versprechen.
IWD 2.13 ersetzt das althergebrachte wpa_supplicant als WLAN-Daemon. Pipewire ist nun anstatt des älteren Pulseaudio als Sound- sowie Low-Level-Multimedia-Framework an Bord. Nvidia-Treiber sind in den Version 390.xx und 470.xx in Long-Term-Support-Releases dabei. Da LibreOffice seit Version 6.2 als reine Qt6/kf6-App läuft, zieht es als Ersatz für Calligra als Standard-Office-Suite in KaOS ein. Octopi dient der Systemwartung und -pflege. Als Frontend für pacman stellt es jedoch zusätzlich sicher, dass Mirrors vor der Installation von Paketen synchronisiert wurden oder bietet eine Sammlung der Systeminformationen mit dem SysInfo-Tool an.
Von den Versionsnummern der Pakete im ISO-Abbild sollte man sich nicht verwirren lassen. Hinter Frameworks 5.249.0, Plasma 5.93.0 und KDE Applications 24.01.95 stecken die Release-Candidate-Fassungen von Plasma 6 und zugehörige Pakete. Aktuelle ISOs lassen sich auf der Webseite von KaOS herunterladen. Es gibt mehrere Mirrors, die die ISO-Abbilder vorhalten.
Zuletzt brachte etwa KaOS 2022.10 interessante Änderungen mit. Den Installer Calamares hatten die Entwickler darin verbessert und die Unterstützung für das Dateisystem ZFS vorbereitet.
(dmk)
