Linux: Asahi basiert jetzt auf Fedora, direkter Kontakt zwischen Entwicklern

Asahi will alle Linux-Distributionen auf Macs mit Apple-eigenen Chips nutzbar machen. Ab sofort leistet der Fedora Asahi Remix die notwendige Pionier-Arbeit.

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(Bild: iX)

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Das Asahi-Projekt hat einen grundlegenden Richtungswechsel angekündigt: Ab sofort dient die Linux-Distribution Fedora als Basis für das Vorhaben des Asahi-Teams, Linux auf Apple-Silicon-Macs nutzbar zu machen. Eine erste rudimentäre Version des Fedora Asahi Remix, wie das Projekt seine neue Mac-Distribution nennt, ist bereits verfügbar. Das offizielle, vollständige Release soll noch im August 2023 folgen. Die neue Asahi-Version solle man als Flaggschiff-Distribution verstehen. Das Ziel des Projekts bleibe jedoch unverändert: "volle Linux-Unterstützung für Apple-Silicon-Maschinen, für alle Distributionen".

Bisher baute Asahi Linux auf einer ARM64-Version von Arch Linux auf. Allerdings gab es dabei kaum Kontakt zum Arch-Linux-Team. Zudem habe es sich bislang komplett um ein Downstream-Projekt ohne Einfluss auf den Arch-Upstream gehandelt. Das sei mit Fedora nun anders, schreibt das Asahi-Team in seinem Blog-Eintrag: Fedora Asahi sei von Anfang an auf den Upstream ausgerichtet gewesen. Die Tools des Projekts wie der m1n1-Bootloader und die asahi-scripts-Tools sind bereits in den Upstream-Repositories von Fedora verfügbar. Der direkte Kontakt zum Upstream helfe auch, Probleme und Fehler in den Paketen, die bei einem so jungen Projekt zu erwarten seien, zügig zu beheben.

Nachdem man sich bei dem Vorhaben, Linux auf die Apple-eigenen Prozessoren zu bringen, zunächst auf Kernel- und Bootloader-Support gestürzt hatte, folgte zunächst die Arbeit an der angepassten Arch-ARM-Distribution, die als Prototyp für andere Distributionen auf Apple-Silicon-Macs dienen sollte. Sie wurde im August 2022 veröffentlicht. Parallel dazu hätten sich bereits die Fedora-Entwickler beim Team gemeldet und Interesse an einer Zusammenarbeit bekundet. Diese habe dann schon Ende 2021 und damit vor dem Release des Arch-ARM-basierten Asahi begonnen.

Die Ankündigung der neuen Version von Asahi geizt allerdings mit technischen Details – diese müsse man bis zum offiziellen Release geheim halten. Die Entwickler versprechen lediglich "viele neue Features, Maschinenunterstützung und mehr". In der ersten Version des Fedora-Remix, die bereits per curl https://fedora-asahi-remix.org/install | sh und über die Webseite der Distribution verfügbar ist, brauche man jedenfalls nicht danach zu suchen. Neue Features seien dort noch nicht integriert. Außerdem bitten die Entwickler darum, die Vorabversion nicht vorschnell zu beurteilen: Man erwarte "raue Stellen oder sogar komplette Abstürze" – installieren sollen sie nur "abenteuerlustige User".

(jvo)