Mannesmann-Manager müssen sich vor Gericht verantworten

Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft will noch in diesem Monat Anklage wegen des Verdachts der Untreue in einem besonders schweren Fall erheben.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft will noch in diesem Monat Anklage gegen sechs ehemalige Aufsichtsräte und Manager von Mannesmann wegen des Verdachts der Untreue in einem besonders schweren Fall erheben. Nach Informationen des Spiegel müssen sich unter anderem Josef Ackermann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, Klaus Zwickel, Chef der IG Metall, Ex-Mannesmann-Chef Klaus Esser und der frühere Mannesmann- Aufsichtsratsvorsitzende Joachim Funk vor Gericht verantworten.

Ihnen wird nach fast zweijährigen Ermittlungen vorgeworfen, im Zusammenhang mit der feindlichen Übernahme des Konzerns durch die britische Mobilfunkgesellschaft Vodafone Abfindungen und Boni an Mannesmann-Manager und Aufsichtsräte verteilt und damit das Vermögen der Aktionäre geschädigt zu haben. Insgesamt geht es um eine Summe von rund 125 Millionen Euro. Allein Ex-Mannesmann-Chef Esser soll rund 30 Millionen Euro erhalten haben.

Für einen Großteil der Zuwendungen, so der Vorwurf der Ermittler, habe jede Rechtsgrundlage gefehlt. Nicht das Konzerninteresse, sondern persönliche Bereicherungsmotive hätten zu den Abfindungen geführt. Die Beschuldigten hatten die Vorwürfe stets zurückgewiesen. (pmz)