Marktforscher: Verliert Apple in China gegen Huawei?

Huawei appelliert mit neuen Modellen an den chinesischen Patriotismus. Leidet darunter das iPhone? Erste Marktforscher sagen: ja.

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Huawei-Logo und Schriftzug stehen in 3D auf einem Trottoir

Logo von Huawei.

(Bild: Rad K/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Apples iPhone-15-Baureihe verkauft sich in China offenbar schlechter als geplant. Laut aktueller Schätzdaten der Marktforschungsfirmen IDC und GfK ging es im Monat des Verkaufsstarts um vier bis sechs Prozent gegenüber den Vorjahresmodellen herunter. Beide Analyseunternehmen sehen darin einen Grund: Huawei sei es gelungen, Boden gegenüber Apple gutzumachen.

Dem chinesischen Telekommunikationsriesen, der in Europa und den USA sanktioniert wird beziehungsweise laut Regierungsentscheidung gemieden werden soll, hat zuletzt mit dem Mate 60 Pro gepunktet, die Hochtechnologie made in China verspricht. So wird hier erstmals ein eigenproduzierter 7-Nanometer-Chip verbaut. Der ist zwar langsamer als das 3-nm-SoC A17 Pro im iPhone 15 Pro und 15 Pro Max, doch zusammen mit weiteren Hardware-Highlights scheint das Gerät den heimischen Markt von Festlandchina anzulocken.

Hinzu kommt eine Kampagne, die direkt von der Kommunistischen Partei zu stammen scheint: Das Mate 60 Pro ist die Wahl des Patrioten, wird indirekt geworben. Dabei ist auch das iPhone 15 mindestens in seinen Topvarianten ebenfalls ein teilweise chinesisches Produkt – nur dort werden iPhone 15 Pro und 15 Pro Max endmontiert und auch viele Komponenten stammen von Produzenten aus dem Reich der Mitte. Hinzu kommt, dass in dem Land Millionen Jobs an Apple-Produkten hängen.

Weltweit sieht es eigentlich gut aus beim iPhone, hier gelang es Apple zuletzt, zu Samsung aufzuschließen. Doch der chinesische Markt ist Chefsache. Erst kürzlich war Apple-CEO Tim Cook wieder in China, um gute Stimmung zu machen. Das galt wohl auch für die Beziehungen zur Pekinger Regierung, die kürzlich ihren Beamten befahl, nur noch heimische Smartphones zu kaufen. Hinzu kommt der Druck, den die KP derzeit auf Apples zentralen Fertiger Foxconn ausübt.

Einzelne Analysten sagen weiter Gegenwind für Apple voraus. "Die Huawei-Mate-60-Serie wird ihre starke Verkaufsdynamik auch in Zukunft beibehalten", glaubt etwa Hayden Hou, China Senior Analyst bei GfK. Huawei selbst soll im Septemberquartal seinen Gewinn mehr als verdoppelt haben, wohl auch wegen der guten anfänglichen Verkäufe des Mate 60 Pro. Allerdings rücken weder Apple noch Huawei tatsächliche Stückzahlen an die Öffentlichkeit heraus.

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(bsc)