Medienbericht: Ex-Mitarbeiter von Ubisoft festgenommen

Frühere Ubisoft-Führungskräfte sind nach Ermittlungen wegen sexueller Belästigung verhaftet worden. Das berichten französische Medien.

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(Bild: ronstik/Shutterstock.com)

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Von
  • Andreas Knobloch

Fünf ehemalige Mitarbeiter des französischen Videospieleunternehmens Ubisoft sind im Zusammenhang mit einer Untersuchung der französischen Polizei wegen sexueller Belästigung verhaftet worden. Das berichtet die französische Tageszeitung Libération.

Der Zeitung zufolge sind die Festnahmen vom 3. und 4. Oktober Resultat mehr als einjähriger Ermittlungen der französischen Behörden, in deren Zuge rund 50 derzeitige und ehemalige Ubisoft-Mitarbeiter umfangreich befragt wurden. In dem Bericht von Libération spricht die Anwältin der Opfer, Maude Beckers, von einem "sehr speziellen Fall", "weil er über einfaches individuelles Verhalten hinaus systemische sexuelle Gewalt offenbart".

Ausgangspunkt der Ermittlungen waren Beschwerden der Gewerkschaft Solidaires Informatique und von zwei Einzelpersonen gegenüber der französischen Polizei im Jahr 2021. Die Gewerkschaft Solidaires Informatique setzt sich ein für Beschäftigte in den Bereichen Digitaltechnik, Beratung und Videospiele.

Von den fünf nun festgenommenen Personen nennt die Zeitung zwei namentlich. Demnach sind unter den Verhafteten der ehemalige Chief Creative Officer Serge Hacosët und der stellvertretende Redaktionsleiter Tommy François, die beide das Unternehmen im Jahr 2020 verlassen mussten. Sie standen damals im Mittelpunkt mehrerer Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung bei Ubisoft.

So gab es Vorwürfe einer toxischen Arbeitskultur und Sexismus in dem Unternehmen mit Stripclub-Meetings, Belästigungen und Cannabis-Kuchen. In einem kurz nach Bekanntwerden der Vorwürfe veröffentlichten Brief entschuldigte sich Ubisoft bei den Betroffenen und versprach, Änderungen zum besseren Schutz der Mitarbeitenden vorzunehmen.

(akn)