Microsofts XML-Format für Office 12 soll offener Standard werden

Der Softwarekonzern will Office Open XML als Standard bei der europäischen Organisation ECMA International anmelden.

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Der Softwarekonzern Microsoft will zusammen mit anderen Unternehmen das Dokumentenformat Office Open XML als offenen Standard bei der europäischen Organisation ECMA International anmelden. Diese Ankündigung folge einer früheren Ankündigung vom Juni, die unter dem Codenamen Office 12 geplante Version des Büropakets mit einem komprimierten XML-Dokumentenformat anzubieten, teilen die Redmonder mit. Wenn Office Open XML als offener Standard bestätigt werde, würden die Spezifikationen allen ECMA-Mitgliedern offenstehen, erläutert Jean Paoli, bei Microsoft für XML-Architektur zuständig. Hier werde sein Unternehmen unter anderem von Apple, BP, Essilor, Intel, NextPage, StatOil und Toshiba unterstützt.

Das neue Dokumentenformat sei offen, da es auf dem von dem Worldwide Web Committee (W3C) definierten XML basiere. Außerdem habe Microsoft vor zwei Jahren ein Programm angekündigt, die XML-Formate für Office 2003 im Internet zu veröffentlichen, erläutert Paoli weiter. Microsoft wolle es jedem Kunden oder Anbieter ermöglichen, das Format in seinen eigenen Systemen einzubauen. Dafür will der Softwarekonzern Entwicklern eine spezielle kostenlose Lizenz anbieten.

Das neue Format sei entwickelt worden, weil Microsoft erkannt habe, dass Unternehmen oft ineffiziente und doppelte Arbeit leisteten, weil sich geschäftswichtige Informationen wie Datenbanken oder Kalkulationstabellen oft derart auf einem Speichersystem befinden, dass die Mitarbeiter keinen Zugang zu ihnen wüssten. Microsoft wolle ein Dokumentenformat etablieren, das standardisiert, stabil und offen ist, so dass die Nutzer es zu jedem Zeitpunkt und auf jede gewünschte Weise nutzen können, erläuert Paoli.

Das sind Kriterien, die auch die Unterstützer des von der Organization for the Advancement of Structured Information Standards (OASIS) entwickelten OpenDocument-Format (ODF) umtreibt. Dieses Format erfährt in jüngster Zeit immer mehr Unterstützung und entwickelt sich zu einer ernst zu nehmenden Alternative zu den bisherigen Dateiformaten aus dem Hause Microsoft. Paoli betont, Office Open XML sei kein eigenständiges Format, sondern baue auf den bisher für Office-Anwendungen verwendeten Formate auf. (anw)