Mittwoch: Helfersuche für Google Maps, Social Engineering für Cyberangriffe

Freiwillige für Maps + Cyberkriminelle mit Social-Tricks + SBF-Eltern verklagt + oneAPI neu organisiert + Nikon Z f im Retro-Look + X-Paywall gegen Bot-Armeen

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Google Maps geht auf US-Roadtour; Mittwoch: Road-Mapper, Casino-Hacker, FTX-Eltern, oneAPI-Evolution, Retro-Nikon & Musks X-Paywall

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Frank Schräer

Viele Straßen sind auf keiner Karte verzeichnet, und noch mehr fehlen Google Maps. Das Unternehmen lädt Freiwillige ein, die Lücken zu schmälern. Das Programm der Road Mapper wird entsprechend ausgebaut. Ebenfalls erweitert haben die Cyberkriminellen hinter den Casino-Angriffen ihre Aktivititäten, denn sie haben jüngst auch drei Firmen anderer Branchen attackiert. Hier wurde ebenfalls Social Engineering eingesetzt, indem IT-Mitarbeiter direkt angegangen wurden, um Zugriff zu den Systemen zu bekommen. Derweil werden die Eltern des ehemaligen FTX-Gründers Sam Bankman-Fried nach dem Kollaps der Kryptobörse und seiner Verhaftung ebenfalls vor Gericht gezogen. Viele Millionen US-Dollar sollen die Eltern aus dem bankrotten Krypto-Geflecht FTX gesaugt haben. Der Konkursverwalter fordert Rückerstattung und mehr – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

"Millionen von Kilometern der Straßen der Welt sind weiterhin nicht verzeichnet", weiß Google. Seit 2021 helfen auserkorene Freiwillige, im Rahmen des Programms Road Mapper die Lücken zu verkleinern. 1,5 Millionen Straßenkilometer haben sie seither für das Kartenmaterial beigesteuert. Jetzt möchte der Datenkonzern mehr ehrenamtliche Helfen für diese Arbeit gewinnen. Dazu wird Road Mapper ein Stück weit geöffnet: Wer möchte, darf sich bei Road Mapper um Aufnahmen bewerben. Außerdem dürfen jene, die bereits an Road Mapper teilnehmen, bis zu fünf vertrauenswürdige Personen vorschlagen: Google sucht Freiwillige, die Straßenkarten ergänzen.

Ransomware-Angriffe sind kaum weniger geworden, erlangen nach dem kürzlichen Sicherheitsvorfall bei der US-Hotelkette MGM Resorts aber wieder mehr Aufmerksamkeit. Cyberkriminelle haben neben MGM auch die Casino- und Hotelkette Caesars Entertainment sowie drei weitere Unternehmen anderer Branchen angegriffen, so eine mit den Vorfällen vertraute Sicherheitsfirma. Dafür wurden Social-Engineering-Attacken auf IT-Mitarbeiter der entsprechenden Systeme genutzt. Seit August wurden fünf Kunden der Sicherheitsfirma Opfer von Angriffen der Hackergruppen. Neben MGM und Caesars handelt es sich um Unternehmen aus Produktion, Handel und Technologie: Casino-Hacker haben neben MGM und Caesars drei weitere Unternehmen angegriffen.

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Schwere Vorwürfe gegen die Eltern Sam Bankman-Frieds (SBF) erhebt der US-amerikanische Konkursverwalter des FTX-Alameda-Konglomerats in einer Klage gegen SBFs Eltern, Allan Joseph Bankman und Barbara Fried. Bankman Sr. sei nicht bloß Zeuger des strafrechtlich angeklagten SBF, sondern habe seit Jahren Management-Funktionen ausgeübt und wichtige Entscheidungen beeinflusst oder getroffen. Dabei hätten er und seine Lebenspartnerin Fried viele Millionen US-Dollar aus dem Unternehmen gesaugt und sich auch persönlich bereichert. Alameda Research war erin Kryptowährungs-Spekulationsfonds, FTX eine Kryptobörse, beide mehrheitlich im Eigentum SBFs: Schwere Vorwürfe gegen Bankman-Frieds Eltern nach FTX-Kollaps.

Das größte offene Software-Ökosystem für Hardware-Beschleuniger soll durch eine neue Stiftung entstehen. Es ist der nächste Evolutionsschritt des oneAPI-Programms, das bislang unter der Führung Intels stand. Jetzt übernimmt die neu gegründete Unified Acceleration (UXL) Foundation. Gründungsmitglieder der UXL-Stiftung sind Google Cloud, Arm, Fujitsu, Imagination Technologies, Qualcomm, Samsung und natürlich Intel. UXL versieht die Initiative mit einem offenen Governance-Modell, das darauf abzielen soll, die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern zu erleichtern, Innovation zu befeuern und die Nutzung von oneAPI mit CPUs, GPUs und FPGAs und KI-Beschleunigern voranzutreiben: Neue Unified Acceleration Foundation will oneAPI auf die nächste Stufe heben.

Bereits seit Wochen wurde über eine neues Retromodell von Nikon spekuliert und wie so häufig lagen die Rumorseiten im Internet nicht vollkommen falsch. Mit der Z f hat Nikon eine digitale Kamera mit Vollformatsensor vorgestellt, die sich am Design der ikonischen FM2 aus den 1970er-Jahren orientiert. Entsprechend der analogen Vorlage besitzt das neue Modell zahlreiche Einstellräder, die aus Messing gefräst und in ein modernes Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung eingepasst sind. Das verleiht der Kamera eine schwere und hochwertige Haptik, wie wir bei einem kurzen Hands-on feststellen konnten. Dabei gingen die Ingenieure durchaus detailverliebt ans Werk: Nikon stellt Nikon Z f mit Vollformatsensor im Retrotrend vor.

Elon Musk sieht keine andere Möglichkeit, gegen unerwünschte automatisierte Accounts ("Bots") auf dem Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) vorzugehen, als ihn für alle kostenpflichtig zu machen. Ein kleiner monatlicher Betrag zur Nutzung der Plattform würde die "großen Armeen aus Bots" unrentabel machen, sagte er in einem Livestream auf der Plattform selbst. Wie viel Nutzer und Nutzerinnen dann bezahlen müssten, sagte er nicht, er hat aber von mehreren US-Dollar pro Monat gesprochen. Seit Musks Übernahme von Twitter wurde das kostenpflichtige Premium-Abo des Diensts kontinuierlich ausgebaut, gegen Bezahlung werden etwa Beiträge auf der Plattform bevorzugt: Elon Musk kündigt Paywall für X/Twitter an als Maßnahme gegen "Bot-Armeen".

Auch noch wichtig:

(fds)