Mittwoch: Solaranlage auf deutschem Binnensee, höhere Datenraten auf Autobahnen

Schwimmende Photovoltaik bei Cottbus + 200 Mbit/s bald auf Autobahnen + Betrug bei US-Netzneutralität + Google gegen inaktive Konten + Android-Malware ab Werk

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Morgengrauen - Nebel steigt aus einem See; Mittwoch: Photovoltaik-Rekord, Mobilfunk-Ausbau, Lobby-Betrüger, Google-Aufräumen & Android-Malware

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die größte schwimmende Photovoltaik-Anlage Deutschlands wird jetzt in der Niederlausitz gebaut. Die Stromausbeute wird größer als ursprünglich geplant, sie soll um fast 40 Prozent höher liegen als gedacht. Mehr will auch die Telekom, aber beim Mobilfunk. Die Netzbetreiber sind bereits zu 100 Mbit/s auf Autobahnen verpflichtet. Bis 2027 will der Konzern die Datenraten mit neuen Mobilfunkstandorten und der Modernisierung bestehender Anlagen verdoppeln. In den USA haben Lobbyisten Millionen fremder Namen missbraucht, um die US-Regulierung zu beeinflussen. Jetzt müssen sie dafür einen kleinen Preis zahlen, denn die Strafen sind relativ niedrig ausgefallen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Baubeginn auf dem Ostsee-Gelände bei Cottbus: Die 34 Dalben für die größte schwimmende Solaranlage Deutschlands stecken seit Dienstag im zukünftigen Seeboden. An diesen 15 Meter langen Stahlrohren werden als Nächstes fast 1.900 Schwimmkörper und rund 51.000 Solarmodule befestigt. Sie werden mit steigendem Wasserpegel aufschwimmen und sollen ab der zweiten Jahreshälfte 2024 Strom produzieren. Ursprünglich geplant waren 21 Megawatt, dank Verbesserungen werden nun sogar 29 MW installiert. Der Cottbusser Ostsee ist ein Restloch des Kohletagebaus in der Niederlausitz und wird seit 2019 geflutet: Größte schwimmende Solaranlage auf größtem künstlichen See Deutschlands.

Auf den 13.000 deutschen Autobahn-Kilometern sollen Handyverbindungen in den nächsten Jahren deutlich schneller werden, geht es nach der Telekom. Bislang ist eine Mindestbandbreite von 100 Mbit/s seitens der Netzbetreiber vorgeschrieben. Jetzt hat die Telekom Datenraten für 5G und LTE von 200 Mbit/s auf Autobahnen in Aussicht gestellt. Dies soll bis 2027 mit 400 zusätzlichen Mobilfunkstandorten und der Modernisierung bestehender Anlagen erreicht werden. Dazu hat die bundeseigene Autobahn GmbH eine vereinfachte und schnellere Standortsuche samt Bauplanung versprochen: Telekom will Datenraten für das Handynetz auf Autobahnen bis 2027 verdoppeln.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

US-Lobbyisten haben im Behördenverfahren zur Abschaffung der Netzneutralität Millionen Stellungnahmen eingereicht, wofür sie fremde Namen und Adressen missbraucht haben. Die Daten stammten zum Teil aus Hacks Dritter, auch vor Identitäten Toter schreckten die Täter nicht zurück. Umweltschutzverfahren haben die Firmen auf diese Weise ebenfalls zu beeinflussen gesucht. Jetzt verpflichten sich drei Firmen, in Summe 615.000 US-Dollar Strafe und Gewinnabschöpfung zu zahlen: Geringe Strafe für Betrugskampagne zur Abschaffung der US-Netzneutralität.

Viele dieser vorgetäuschten Identitäten dürften Gmail-Adressen verwendet haben, aber Google wird Ende des Jahres damit beginnen, inaktive Nutzerkonten zu löschen. Vergessene und unbewachte Konten seien oft mit alten, möglicherweise kompromittierten Passwörtern sowie nicht mit Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) geschützt. Im Vergleich mit 2FA-geschützten Konten bärgen solche Accounts ein bis zu zehnfaches Missbrauchsrisiko. Im Verlaufe des Jahres will Google deshalb damit beginnen, inaktive Nutzerkonten zu identifizieren und deren Inhaber auf die bevorstehende Löschung hinzuweisen vor dem Großreinemachen: Google löscht inaktive Accounts.

Google-Konten von Android-Geräten dürften weniger betroffen sein, aber auf Millionen Android-Smartphones soll ab Werk Malware installiert sein. Mit verschiedenen Schadcode-Plug-ins können Cybergangster unter anderem den Zugriff auf Geräte ermöglichen. Sicherheitsforscher warnen, dass sich Kriminelle aufgrund von Outsourcing in Lieferketten einklinken, um Schadcode in Firmwares zu verankern. Das ist besonders gefährlich, weil derartig präparierte Geräte ab Werk mit Malware daherkommen. In der Regel bekommen Opfer im Betrieb nichts von den Schadfunktionen mit: Android-Trojaner vermietet durch Malware ab Werk Opfer-Smartphones minutenweise.

Auch noch wichtig:

(fds)