Montag: Threads erfolgreicher Start ohne Politik, deutsche Banken mit Datenleck

Threads von Null auf 70 Millionen, aber ohne Politik + Datenabfluss bei Deutscher Bank und Postbank + Europa weiter mit russischem Gas + Indien von Null auf 5G

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Menschen schauen auf ihre Handys vor einem Zug; Montag: Threads-Erfolg, Politik-Verzicht, Banken-Leck, Russland-Unabhängigkeit & Indien-Fortschritte

(Bild: William Perugini/Shutterstock.com)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Metas neuer Twitter-Konkurrent Threads meldet zwei Tage nach dem Start bereits 70 Millionen Neuanmeldungen. Das dürfte an der riesigen Instagram-Nutzerschaft liegen. Andere Twitter-Alternativen haben ebenfalls Aufwind, aber Threads katapultierte sich auf Anhieb an die Spitze dieser Plattformen. Doch Threads setzt auf Beauty, Musik, Sport und Entertainment. Politik lohne den Aufwand nicht, sagt der Chef. Ohne Politik könnte Threads allerdings kaum eine Alternative für Twitter werden, denn genau dieser Aspekt hat den Kurznachrichtendienst maßgeblich getragen. Derweil sind bei einem Dienstleister der Deutschen Bank und der Postbank sensible Kundendaten wie Namen und IBAN abgeflossen. Damit werden unberechtigte Lastschriften möglich – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Über den Meta-CEO Mark Zuckerberg wurde in den letzten Monaten viel gefrotzelt: Sein milliardenteures Metaverse-Projekt entpuppte sich als Geldverbrennungsmaschine und ganz und gar nicht als Technikrevolution mit Weltveränderungspotenzial. Nun kann Zuckerberg endlich mal wieder einen Erfolg für sich verbuchen: Nur zwei Tage nach dem Start verzeichnet Metas Twitter-Konkurrent Threads laut Unternehmensangaben über 70 Millionen Neuanmeldungen, deutlich mehr als erwartet. Zum Vergleich: Twitters aktive Nutzerschaft wird auf 450 Millionen geschätzt. Aber auch andere Konkurrenzplattformen befinden sich im Aufwind neben dem Erfolg für Zuckerberg: Threads hat nach zwei Tagen 70 Millionen Anmeldungen.

Allerdings will Threads andere Schwerpunkte setzen als Twitter und würde damit eher als Zusatzangebot denn als wirkliche Alternative gelten. Denn der direkt für die an Instagram geknüpfte App verantwortliche IG-Chef Adam Mosseri hat in einer Fragerunde gesagt, er wolle Politik aus seiner App heraushalten. Politik und harte Nachrichten brächten zusätzlichen Aufwand, Negativität und Risiken mit sich, die durch das Engagement und den Umsatz nicht ausgeglichen würden. Stattdessen wolle man auf Sport, Musik, Mode, Schönheit und Entertainment setzen. Twitter wird dagegen maßgeblich von Politik getragen: Instagram-Chef will Politik aus Threads raushalten – zu anstrengend.

Die Deutsche Bank und die Postbank informieren ihre Kundschaft seit Kurzem über eine Sicherheitslücke bei einem Dienstleister der beiden Finanzinstitute, die zu einem Abfluss sensibler Daten führte. Angreifer hätten "eine Software-Schwachstelle ausgenutzt", besagt ein Serienbrief an Betroffene. Ein Sprecher der Deutschen Bank habe erläutert, dass sich das Datenleck auf Kunden beschränkt, die in den Jahren 2016, 2017, 2018 und 2020 den Kontowechselservice beider Häuser genutzt haben. Die Zahl der Betroffenen ist bislang unklar. Kopiert wurden wohl Vor- und Nachname sowie IBAN der Bankkunden. Damit sei kein direkter Zugriff auf das Konto möglich, aber unberechtigte Lastschriften: Datenleck bei Deutscher Bank und Postbank.

Das Geschäft mit dem Export von Öl, Gas und auch Kohle ist seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine eingebrochen. Viele Staaten wollen sich von der russischen Energie unabhängig machen, etwa mit dem Bau von schwimmenden LNG-Terminals. Doch auch weiterhin exportiert Russland große Mengen fossiler Brennstoffe. Beobachter melden einen Gesamtwert der Exporte über Schiffsbewegungen und Pipeline-Durchflüsse von fast 384 Milliarden US-Dollar, aufgeteilt auf Öl (252 Milliarden), Gas (99,5 Milliarden) und Kohle (32,5 Milliarden). Der Anteil der Europäischen Union beträgt mehr als 40 Prozent, größter Abnehmer aber ist China: Unabhängigkeit von russischem Gas noch lange nicht erreicht.

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Ungeahnte Fortschritte bei Telekommunikation prägen Indien. In den 1980er oder frühen 90er-Jahren konnte ein gewöhnlicher Inder nicht einfach einen Telefonhörer abheben und mit jemandem in einer anderen Stadt sprechen, er musste ein Ferngespräch anmelden. Die Anwohner einer Straße konnten sich glücklich schätzen, überhaupt ein Haus mit Festnetzanschluss zu haben. Und heute? Seit 2021 ist Indien mit über einer Milliarde Teilnehmern der zweitgrößte Telekommunikationsmarkt der Welt. Jeder hat ein schlankes Handy in der Tasche, Kokosnussverkäufer am Straßenrand haben eine Payment-App und Hausfrauen betreiben Cloud-Küchen, berichtet Missing Link: Indien schafft Generationensprung von Null zu 4G und 5G.

Auch noch wichtig:

(fds)