"GroĂźer Wandel": Mozilla baut 30 Prozent aller Stellen ab
Das Versiegen der Haupteinnahmequelle Google hat weitere Umstrukturierungen bei Mozilla zur Folge. Dieses Mal werden zwei Abteilungen geschlossen.

(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)
Die Mozilla-Stiftung, unter deren Dach unter anderem der Internetbrowser Firefox und das E-Mail-Programm Thunderbird entwickelt werden, baut 30 Prozent ihres Personals ab. Betroffen sind nach Informationen der US-Tech-Nachrichtenseite Techcrunch rund 35 bis 40 der zuletzt 120 Mitarbeiter. Mozilla bestätigte den Stellenabbau, äußerte sich allerdings nicht zu den Zahlen. Es ist bereits die zweite Entlassungswelle bei Firefox in diesem Jahr. Im Februar wurden im Zuge von Umstrukturierungen bereits rund 60 Stellen gestrichen.
Aktuell sind die Abteilungen für Advocacy und Global Programs betroffen, die aufgelöst werden oder in andere Teile der Stiftung aufgehen. Die Abteilung für Advocacy kümmerte sich um Kampagnen für Internetfreiheit und digitale Rechte und betrieb politische Lobbyarbeit für ein offenes Internet. Unter dem Oberbegriff Global Programs (globale Programme) sind internationale Bildungsinitiativen, eine Förderung digitaler Kompetenzen und ähnliche Aktivitäten zusammengefasst.
"Unerbittlicher Ansturm des Wandels"
Ein Sprecher der gemeinnĂĽtzigen Stiftung sprach von einem "unerbittlichen Ansturm des Wandels", dem man mit den Umstrukturierungen begegne. Der Mozilla Foundation droht ein Wegfall des GroĂźteils ihrer bisherigen Einnahmen, nachdem Zahlungen Googles in einem Kartell-Verfahren in den USA als rechtswidrig eingestuft worden waren. Der Suchmaschinenanbieter hat ĂĽber Jahre Milliarden an Apple, Samsung und Mozilla gezahlt, um in deren Systemen beziehungsweise Browsern als Standardsuchmaschine eingestellt zu sein.
Mozilla selbst erklärte, man wolle sich durch die Entlassungen stärker fokussieren und durch Reorganisation agiler werden. Es handele sich zudem um eine Anpassung an den technologischen Wandel. Kernziele wie Datenschutz, Inklusion, Dezentralisierung und das Erreichen von mehr Sicherheit und Transparenz im Netz wolle man trotz der Veränderungen weiterverfolgen.
Die Mozilla Foundation existiert seit Juli 2003 als Non-Profit-Organisation. Im Jahr 2005 wurde die kommerzielle Mozilla Corporation gegrĂĽndet, die sich um Weiterentwicklung, Vermarktung und Support fĂĽr Firefox und Thunderbird kĂĽmmert.
(mki)