Rückkehr zu Spotify: Neil Young teilt auch gegen Amazon und Apple aus

Aus Protest gegen den Podcast von Joe Rogan hatte der Musiker Neil Young sich von Spotify zurückgezogen. Nun kommt er zurück – zähneknirschend.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 89 Kommentare lesen
Penang,,Malaysia,-,29,Aug,2018:,Close,Up,User,Browsing

(Bild: Shutterstock.com/TY Lim)

Lesezeit: 2 Min.

Neil Young bietet seine Musik wieder bei Spotify an. Seine zähneknirschende Rückkehr zu der von ihm wiederholt kritisierten Plattform kündigte der Musiker in einem bissigen Blog-Post an, in dem er neben Spotify auch die Konkurrenten Amazon Music und Apple Music in die Mangel nimmt.

Young hatte Spotify Anfang 2022 dazu aufgefordert, seine Musik zu entfernen. Damit wollte er gegen den Podcast "The Joe Rogan Experience" des Ex-Wrestlers und Meinungsmachers Joe Rogan protestieren, der damals dank lukrativem Exklusivvertrag ausschließlich bei Spotify zu hören war. Der Musiker warf Rogan unter anderem vor, in seinem Podcast Falschinformationen zu COVID-Impfungen zu verbreiten.

Weil der Exklusivvertrag von Spotify und Rogan mittlerweile ausgelaufen und auch bei den Konkurrenz-Plattformen zu hören ist, gibt Neil Young seine Blockade-Haltung nun auf. "Meine Entscheidung kommt, weil die Musikdienste von Apple und Amazon jetzt die gleichen desinformierenden Podcasts anbieten, die ich bei Spotify abgelehnt hatte." Joe Rogan erwähnt er in seinem Blog-Eintrag nicht namentlich.

Auch Amazon und Apple den Rücken zuzukehren, sei für ihn aber keine Option gewesen, führt Young aus. Das hätte die Streaming-Optionen seiner Fans zu sehr eingeschränkt. Stattdessen habe er sich der Fairness halber entschieden, auch zu Spotify zurückzukehren.

Den weltgrößten Musikdienst hatte Young schon vor seinem Abschied wiederholt wegen der eingeschränkten Streaming-Qualität kritisiert. Im Gegensatz zu vielen anderen Streaming-Diensten bietet Spotify keine Abostufe an, in der Musik in höherer Bitrate zu hören ist. In seinem aktuellen Blog-Eintrag bezeichnet Young Spotify daher als "#1 Streaming-Dienst niedrig aufgelöster Musik".

Explizit fordert Young das schwedische Unternehmen dazu auf, doch endliche eine Abostufe mit verlustfreiem Musikstreaming einzuführen. Ein solches Angebot hat Spotify schon 2021 angekündigt, bislang aber nicht auf den Markt gebracht. Bloomberg berichtete im vergangenen Jahr, die Umsetzung der "Supremium"-Stufe sei weiter geplant – der in dem Bericht genannte Release-Zeitraum 2023 ist aber ebenfalls schon wieder vorüber.

(dahe)