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Neue AMD-Grafikkarten mit ausgefeilter Multi-Display-Technik

| Christof Windeck

Grafikkarten mit der kommenden Generation von AMD-Radeon-HD-GPUs sollen bis zu sechs Monitore mit insgesamt zwölffacher Full-HD-Auflösung anbinden.

AMD Eyefinity

AMD Eyefinity: Sechs Displays an einer Grafikkarte

(Bild: AMD)

Unter dem Namen ATI Eyefinity [1] vermarktet AMD Multi-Display-Spezialfunktionen der kommenden DirectX-11-Grafikprozessoren aus der Radeon-HD-Familie, die in wenigen Wochen – gleichzeitig mit dem Windows-7-Start – als 5000er-Baureihe erwartet werden. Statt maximal zwei Monitore wie die meisten bisherigen Grafikkarten sollen die Eyefinity-Karten bis zu sechs Displays mit jeweils doppelter Full-HD-Auflösung ansteuern können, also etwa sechs 30-Zoll-Displays mit je 2560 × 1600 Pixeln. Dabei sind unterschiedliche Konfigurationen der Bildausschnitte möglich. Laut AMD entwickelt Samsung zurzeit Displays mit besonders schmalen Rahmen und speziellen Standfüßen für größere Multi-Display-Anordnungen.

Die zwölffache Full-HD-Auflösung entspricht rund 24,6 Millionen Bildpunkten (Megapixel); ein Full-HD-Monitor (16:9-Format, 1920 × 1080) stellt nicht ganz 2,1 Megapixel dar. Zur Berechnung von 3D-Spielen oder anderen 3D-Daten in dermaßen gigantischen Auflösungen sind sehr leistungsfähige Grafikprozessoren nötig; die Spitzenmodelle der kommenden AMD-GPU [2]s sollen mehr als 2,5 TFlops an Rechenleistung liefern, also mehr als eine 2-Chip-Grafikkarte der aktuellen Generation (Radeon HD 4870 X2 [3]). Grundsätzlich soll Eyefinity bis zu 268 Megapixel an Bilddaten in einem einzigen PC mit vier Grafikkarten verarbeiten können, laut AMD aber nur mit "künftiger 8k-Displaytechnik [4]" und bei niedrigen Bildwiederholraten. Mit aktuellen Monitoren sind 98,4 Megapixel möglich.

Ein Blog-Eintrag [5] der AMD-Webseite verweist auf ein YouTube-Video [6], das das 3D-Spiel Tom Clancy's Hawx [7] auf sechs DisplayPort [8]-1.1-Monitoren mit einer Auflösung von insgesamt 5760 × 2400 Pixeln zeigt. Wie man dort auch sieht, können viele 3D-Spiele nicht mit beliebigen Auflösungen arbeiten, sondern nur mit bestimmten Formaten und Pixelzahlen – es lassen sich also nicht alle Monitoranordnungen voll ausreizen.

Schon bisher sind Multi-Display-Anordnungen an Windows-PCs mit mehreren Grafikkarten, mit USB-Displays [9], mit Spezialgrafikkarten [10] sowie mit Erweiterungsboxen [11] realisierbar. Jede Technik hat aber ihre Einschränkungen. (ciw [12])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-755553

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.amd.com/us/products/technologies/eyefinity/Pages/eyefinity.aspx
[2] http://www.heise.de/glossar/entry/Graphics-Processing-Unit-395608.html
[3] https://www.heise.de/news/Grafik-Geruechte-AMDs-DirectX-11-Chip-nur-verbesserter-RV770-215693.html
[4] https://www.heise.de/news/JVC-entwickelt-Mikrodisplay-fuer-8k-Beamer-205135.html
[5] http://blogs.amd.com/home/2009/09/10/ati-eyefinity%E2%80%99s-panoramic-future-keep-watch/
[6] http://www.youtube.com/watch?v=mzGtxlaPQqY
[7] http://hawxgame.uk.ubi.com/
[8] https://www.heise.de/news/DisplayPort-in-der-Fassung-1-2-angekuendigt-196128.html
[9] https://www.heise.de/news/22-Zoll-Monitor-mit-angedocktem-7-Zoll-Zweitdisplay-186094.html
[10] https://www.heise.de/news/Nvidia-stellt-neue-Grafikkarten-fuer-den-professionellen-Einsatz-vor-209227.html
[11] https://www.heise.de/news/Matrox-Grafikkarten-mit-DisplayPort-185694.html
[12] mailto:ciw@ct.de