Nokia Siemens Networks baut bis zu 1500 Stellen ab

Der Ausrüster beginnt laut einem Agenturbericht mit dem Stellenabbau in der von Motorola übernommenen Mobilfunknetzwerksparte. Bis zu 1500 Jobs könnten wegfallen, bestätigte ein Unternehmenssprecher.

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Der Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) plant einen deutlichen Stellenabbau in der von Motorola übernommenen Mobilfunknetzwerksparte. Den Sparmaßnahmen könnten bis zu 1500 Arbeitsplätze zum Opfer fallen, bestätigte ein Unternehmenssprecher dem Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg. Das entspricht etwa einem Fünftel der rund 6900 von Motorola übernommenen Jobs an Standorten in den USA und England sowie China, Russland und Indien.

NSN hatte die schon für das vergangene Jahr geplante Übernahme der Mobilfunknetzwerksparte von Motorola erst vollziehen können, nachdem Wettbewerber Huawei im April dieses Jahres seinen Widerstand aufgegeben und eine Klage gegen den Kauf zurückgezogen hatte. Zunächst hatte das Joint Venture von Nokia und Siemens 1,2 Milliarden US-Dollar geboten. Nach der Verzögerung durch die Gegenmaßnahmen Huaweis war der Preis schließlich auf 975 Millionen US-Dollar gesunken.

Der Arbeitsplatzabbau kommt nach der Entscheidung des Unternehmens, die Suche nach einem möglichen Käufer abzublasen. Die Muttergesellschaften des Ausrüsters hatten zwei Mal erfolglos versucht, einen Interessenten für das Unternehmen zu finden. Zuletzt waren Gespräche mit Finanzinvestoren ohne das gewünschte Ergebnis abgebrochen worden. Nokia und Siemens wollen nun erst einmal den Marktwert der Netzwerktochter steigern, hieß es dazu.

Das Unternehmen mit jeweils gleich großen Anteilen für Siemens und Nokia beschäftigt mehr als 60.000 Mitarbeiter in 150 Ländern. Es hatte nach dem Start 2007 mit hohen Verlusten zu kämpfen, seit Ende vergangenen Jahres aber kräftiges Wachstum beim Umsatz und eine positive Entwicklung beim Betriebsergebnis verzeichnet. 2010 fuhr NSN einen operativen Verlust von 686 Millionen Euro ein, 2009 waren es noch 1,6 Milliarden Euro. (vbr)