Nord Stream 1: Gaslieferung durch Ostsee-Pipeline erneut eingestellt

Wie angekündigt hat der russische Konzern Gazprom die Gaslieferungen über Nord Stream 1 eingestellt. Die Gründe dafür zweifelt die Bundesnetzagentur an.

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Gaspipeline

(Bild: INSAGO / Shutterstock.com)

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Durch Nord Stream 1 fließt erneut kein Gas mehr. Wie angekündigt ist die Gaslieferung über die Ostsee-Pipeline am frühen Mittwochmorgen gestoppt worden. Laut Website der Nord Stream AG floss in der Stunde von 3 bis 4 Uhr am Mittwochmorgen (31.08.2022) keine nennenswerte Menge mehr. Bereits in der Stunde davor war die Menge demnach gesunken.

Der Staatskonzern Gazprom hatte angekündigt, dass die Lieferungen über die zuletzt wichtigste Route nach Deutschland für russisches Gas wegen Wartungsarbeiten vorübergehend eingestellt werden. Demnach sollen die Lieferungen am frühen Samstagmorgen wieder aufgenommen werden.

Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hatte gesagt, die Wartungsarbeiten seien technisch nicht nachvollziehbar. Zuletzt kamen über die Pipeline nur noch etwa 20 Prozent der maximal möglichen Menge. Nach Aussage Gazproms gibt es auch dafür technische Gründe, was unter anderem die Bundesregierung anzweifelt. Zuletzt hatte es geheißen, dass nach der Beendigung der Arbeiten täglich wieder 33 Millionen Kubikmeter Erdgas geliefert werden sollten. Das entspräche den 20 Prozent der täglichen Maximalleistung, auf die Russland die Lieferung schon vor einigen Wochen verringert hatte.

Bereits im Juli war die Gaslieferung durch Nord Stream 1 mehrere Tage lang eingestellt worden - damals allerdings wegen alljährlicher Wartungsarbeiten, die die Nord Stream AG als Betreibergesellschaft langfristig angekündigt hatte.

Vergangene Woche war bekannt geworden, dass nahe der Pipeline Nord Stream 1 aktuell viel Gas verbrannt wird. Unter anderem die britische BBC hatte darüber berichtet und errechnet, dass der Wert, der dort in Licht, Ruß, Wärme und CO₂ aufgeht, auf etwa 10 Millionen Euro täglich belaufe.

Während die Gaslieferungen aus Russland in den vergangenen Monaten in der Tendenz gesunken sind – oder siehe Nord Stream 1 – zeitweise ganz eingestellt wurden, scheint Deutschland dennoch auf einem guten Weg, seine Gasspeicher mit Blick Richtung Herbst und Winter füllen zu können. Anfang der Woche war der Füllstand bereits so hoch, als könnte er das Oktober-Quorum im September erfüllen.

(tkn)