Opposition in Hamburg gegen Online-Roulette

SPD und GAL in der Hamburger Bürgerschaft werfen dem Senat vor, "Kasse mit Glücksspielsüchtigen" zu machen.

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SPD- und GAL-Opposition in der Hamburger Bürgerschaft werfen dem Senat vor, "Kasse mit Glücksspielsüchtigen" zu machen. Ende Mai, als die Regierung grünes Licht für ein Online-Roulette gegeben hat, soll sie sich diese Entscheidung zu leicht gemacht haben, meint die GAL-Abgeordnete Dorothee Freudenberg.

Die über 8000 Spielsüchtigen in der Hansestadt seien alle potenzielle Kunden für das neue Geschäft. "Das Internet ist für süchtige Spieler fatal." Es erhöhe die Gefahr, dass auch andere Spieler süchtig werden, betont Freudenberg. Weiter heißt es in einer Mitteilung der GAL: "Spekuliert der Senat etwa auf noch höhere Abgaben der Spielbank, die der Stadt in 2000 über 105 Millionen Mark eingebracht haben? Das wäre eine Milchknäbchenrechnung -- den zusätzlichen Einnahmen muss man erhöhte Ausgaben für die Beratung der Glückspielsüchtigen sowie für die Insolvenzberatung gegenüberstellen." Die Opposition fordere den Senat daher auf, die Verhandlungen mit der Spielbank zu stoppen.

Es gelte, Menschen vor den Folgen des Glücksspiels zu schützen, meint auch der CDU-Politiker Dietrich Wersich. Er stimme daher einer Beratung im Gesundheitsausschuss zu. Um die Risiken für Glücksspielsüchtige zu verringern, sollte die Konzession des Online-Roulettes für die Spielbank mit Auflagen verbunden werden, fordert Petra Brinkmann für die SPD-Fraktion. Der Senat sollte deshalb zuvor eine Expertenanhörung abwarten. (anw)