Oracle verlagert EU-Support nach Rumänien

Der Software-Konzern will womöglich mehr als 1000 Stellen streichen, ein Call-Center in Rumänien soll demnächst für Europa Support anbieten. Laut einem Bericht hat Oracle die Maßnahmen bestätigt.

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Oracle

(Bild: dpa, Archiv)

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Seit gut einem Jahr soll Oracle Gerüchten zufolge einige seiner europäischen Support-Zentralen zugunsten eines Call-Centers in Osteuropa schließen. Das britische Online-Magazin The Register hat dazu Näheres erfahren: Demnach sollen bereits Anfang 2016 alle europäischen Support-Büros aufgelöst sein und ein Call-Center in Rumänien deren Arbeit erledigen. Dies habe das Unternehmen auf Nachfrage bestätigt.

Dabei sollen laut dem Bericht mehr als 1000 Arbeitsplätze wegfallen. Möglicherweise betreibt Oracle diese "Konsolidierung" ("the process of consolidating its software support services") weltweit, denn auch in Ägypten, Australien und den USA sollen dem Vernehmen nach Büros geschlossen werden.

Über die Gründe für den Kahlschlag beim technischen Personal herrscht Unklarheit – an schlechten Geschäftsergebnissen dürfte es jedoch kaum liegen. Bei leicht gesunkenem Umsatz verringerte sich der Überschuss lediglich wegen des schwachen Euro-Kurses zum Dollar auf immerhin noch 1,51 Milliarden Euro.

Möglicherweise erscheinen dem Unternehmen Kapazitäten beim weltweiten Support entbehrlich, nachdem Oracle seine Strategie mittlerweile vollständig auf Cloud-Dienste ausgerichtet hat. Erst kürzlich hatte eine Lizenzänderung bei der Database Standard Edition 2 für erheblichen Unmut bei den Kunden gesorgt, weil die Kosten nach dem Update ein Vielfaches betragen können. Damit verschärft der Datenbank-Konzern die unberechenbare Steigerung der Betriebskosten seiner Produkte, wie dies bereits bei virtualisierten Umgebungen beobachtet wurde. (tiw)