PDA-Display aus elektronischem Papier

Die Firma E Ink zeigt auf der SID ein PDA-Display im 3,1-Zoll-Format, das mit bestechender Darstellungsqualität glänzt.

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Elektronisches Papier als Display für PDAs ist nicht mehr sehr weit von der Marktreife entfernt. Die Firma E Ink zeigt auf der SID in San Jose einen Prototypen im 3,1-Zoll-Format, eingebaut in einen PDA, der mit bestechender Darstellungsqualität glänzt. Er ist anders als alle derzeit verfügbaren PDA-Displays selbst in dunkler Umgebung ausgezeichnet lesbar – und das ohne eigene Beleuchtung.

Der Kontrast liegt nach Angaben des Herstellers bei 15:1, der Reflexionsgrad erreicht 45 Prozent. Zum Vergleich: Zeitungspapier hat einen Kontrast von 6:1 und 60 Prozent Reflexionsgrad. Je höher die Reflexion, umso heller ist das Display unter Umgebungsbeleuchtung. Die Auflösung des Passivmatrix-Displays beträgt 80 ppi (pixel per inch), das Bild wird alle 150 Millisekunden komplett aufgefrischt. E Ink verspricht eine Lebensdauer von 10.000 Stunden. Erste Muster des Schwarzweiß-Displays sollen Ende 2002 verfügbar sein, die Massenproduktion soll Mitte 2003 anlaufen.

Das PDA-Display ist Ergebnis der erst kürzlich geschlossenen Kooperation von E Ink mit Philips Components. Der niederländische Elektronikriese will mit einer Finanzspritze in nicht genannter Höhe die Entwicklung vorantreiben. Im Gegenzug soll der amerikanische Philips-Zweig ein zeitlich begrenztes Exklusivrecht erhalten, Displays auf Basis des elektronischen Papiers von E Ink in PDAs und eBooks zu vermarkten.

Im elektronischen Papier von E Ink liegt eine Schicht aus 100 Mikrometer messenden Kügelchen zwischen zwei Elektroden. In den Kügelchen schwimmen in einer durchsichtigen Flüssigkeit schwarze und weiße Pigmente, die negativ respektive positiv geladen sind. Je nach anliegender Elektrodenspannung bewegen sich entweder die weißen oder die schwarzen Pigmente an die Oberfläche des elektronischen Papiers und erzeugen ein helles oder ein dunkles Pixel.

Farbige Anzeigen will E Ink ähnlich wie in LCDs mit über dem elektronischen Papier liegenden Farbfiltern herstellen. Das Unternehmen hat sich dazu einen kompetenten Partner gesucht: die Firma Toppan, nach eigenen Angaben weltgrößter Hersteller von Farbfiltern. Erste Farbdisplays hofft E Ink 2003 zeigen zu können.

Die Firma Xerox stellt ebenfalls elektronisches Papier her, Gyricon genannt. Anders als E Ink präsentiert Xerox sein Erzeugnis allerdings nicht auf der SID. (uk)/ (cp)