PSP: Sony über neuerlichen Firmware-Hack wenig erfreut

Wie erwartet hat der japanische Konzern ein Firmware-Update für seine portable Spielkonsole angekündigt, der die gerade entdeckte Sicherheitslücke schließen soll.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Jurran

Nach der Veröffentlichung eines "Downgraders", der den Wechsel der PSP-Firmware von 2.00 auf 1.50 und damit die Nutzung von Homebrew-Programmen und Raubkopien auf der portablen Spielkonsole ermöglicht, hat Hersteller Sony erwartungsgemäß reagiert: Gegenüber CNet kündigte Patrick Seybold, seines Zeichens Sprecher für Sony Computer Entertainment America, ein Firmware-Update an. Dieses Update soll den Software-Fehler in der Bildanzeige der PSP beheben, der mit Hilfe eines manipulierten TIFF-Bildes einen Buffer-Overflow verursacht und so die Ausführung des Downgraders erst ermöglicht. Einen Veröffentlichungstermin für das Update nannte Seybold nicht.

Der Sony-Sprecher nutzte die Gelegenheit, um vor der Nutzung von Homebrew-Programmen zu warnen: Auch wenn Sony nicht aktiv gegen Personen vorgehe, die solche Anwendungen auf der PSP laufen ließen, müssten sich diese Nutzer aber doch bewusst sein, dass das Ausführen unautorisierter Software den Verlust der Gewährleistung zur Folge habe.

Ob das angekündigte Firmware-Update Sonys Wirkung zeigt, bleibt abzuwarten: Immerhin veröffentlichte das Unternehmen auch nach dem Auftauchen von Sicherheitslücken in der PSP-Firmware 1.0 und später in der Fassung 1.50 Updates, die kaum ein Exploit-Nutzer einspielte. Auch Abfragen seitens der Spiele bezüglich der installierten Firmware-Version stellten bislang kein Problem für Spieler mit gehackten PSPs dar: Gleich nachdem sich Sony diese Kontrolle ausgedacht hatte, veröffentlichten findige Programmierer ein Tool, das den Spielen vorgaukelt, die geforderte oder eine noch aktuellere Firmware sei installiert.

Wie eine mögliche Lösung aussehen könnte, zeigte hingegen die überarbeitete und erweiterte Firmware-Fassung 2.0, mit der Sony den Kunden unter anderem einen offiziellen Webbrowser spendierte und ihnen die Wiedergabe von AVC-kodierten Videos von Memory Stick ermöglichte. Auch wenn sich später herausstellte, dass sich PSP-Videos von der Speicherkarte weiterhin nicht in voller Auflösung abspielen ließen, wechselten doch viele Anwender freiwillig auf die neue Firmware und verzichteten damit wieder auf die Möglichkeit, Homebrew-Programme auf der Konsole auszuführen. Software-Entwicklungschef Izumi Kawanishi hat für eine kommende Firmware-Version immerhin unter anderem bereits einen Mail-Client mit Video- und Voice-Mail-Unterstützung sowie Video-Streaming-Funktionen in Aussicht gestellt. (nij)