Petaflops-Prototypen für das EU-Projekt PRACE
Sechs Prototypen von Supercomputern der Petaflops-Klasse hat das Projekt PRACE (Partnership for Advanced Computing in Europe) ausgewählt. Die Installation wollen die Partner noch in diesem Jahr aufnehmen.
- Ralph Hülsenbusch
Nach eine Analysephase hat die europäische Initiative PRACE (Partnership for Advanced Computing in Europe) sechs Prototypen von Petaflops-Computern ausgewählt, mit deren Aufbau die Partner noch dieses Jahr beginnen wollen. Die Prototypen dienen dazu, Performance und Skalierbarkeit beim Einsatz von Anwendungen, die zu erwartenden Gesamtkosten, sowie die Energieeffizienz zu untersuchen. Die sechs Partner sind:
- Das Barcelona Supercomputing Center (BSC) in Spanien beschafft ein System von IBM mit Power6- und Cell-CPUs, ein Hybrid-Cluster.
- Die französische Atomenergiebehörde, (CEA) und das Forschungszentrum Jülich (FZJ) sollen sich gemeinsam Intels Xeon-Prozessoren von Typ Nahalem widmen. Bei CEA will man einen Prototyp von Bull aufbauen, am FZJ einen mit derselben Architektur, aber mehr Prozessoren.
- CSC, das finnische IT Zentrum für Wissenschaft und das schweizerische CSCS (Swiss National Supercomputing Centre) nehmen sich gemeinsam eine CRAY XT5 vor. Das MPP (Massive Parallel Prozessor)-System soll im CSC entstehen.
- Außerdem nutzt das FZJ seine BlueGene/P von IBM, ebenfalls ein MPP, für das Projekt.
- Im Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS) setzt man sich mit einem gekoppelten System bestehend aus NECs SX-9 und einem zweiten mit Intels x86-Prozessoren auseinander.
- Die Netherlands Computing Facilities Foundation (NCF) evaluiert IBMs Power6 in einem Shared-Memory-Multiprocessor. Das System wird bei SARA Computing and Networking Services in Amsterdam installiert.
Zusätzlich untersuchen die Forscher im Rahmen des PRACE-Projekts Management-Software in verteilten Infrastrukturen, erproben den produktionsnahen Einsatz, bereiten Benchmarks für die zukünftigen Petascale-Systeme vor und unternehmen Versuche zur Optimierung und Skalierung von Programmbibliotheken sowie der Anwendungen selbst. Außerdem bereiten sie die technischen Spezifikationen für die Beschaffung der künftiger Produktionssysteme in 2009 und 2010 im Rahmen von PRACE vor. (rh)