Ricoh arbeitet an neuen analogen Pentax-Kameras

Kein Termin, kein Modell – aber eine klare Strategie mitsamt Kundendienst: Ricoh Imaging will zusammen mit Liebhabern der Marke neue analoge Kameras entwickeln.

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Auf analoge Kameras wie der K1000, die von 1976 bis 1996 gefertigt wurde will Pentax nun aufbauen.

(Bild: Jud McCranie)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Ernst

Für Fans von Fotografie auf Filmmaterial gibt es ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk. In einer international verbreiteten Pressemitteilung hat Ricoh Imaging bekannt gegeben, dass das Unternehmen an neuen analogen Kameras für seine Marke Pentax arbeitet.

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Vorausgegangen war eine Umfrage in Japan, an der sich laut Ricoh 3.000 Menschen beteiligten. Sie ergab, dass 20 Prozent der Befragten noch analoges Equipment benutzen, Einweggeräte und Sofortbildkameras nicht mitgerechnet. Bereits Anfang 2022 hatte Ricoh damit begonnen, mehr Onlineevents zu veranstalten, um seine Community besser kennenzulernen. Dabei kam unter anderem der Wunsch nach einer digitalen Schwarz/Weiß-Kamera heraus, die kürzlich als Prototyp vorgestellt wurde.

Auch bei den künftigen, etwas missverständlich "Filmkameras" genannten Projekten, will Ricoh auf seine Fans hören. So soll es auch umfassenden Service geben, ob das etwa Kooperationen mit den Herstellern von Filmen und den Laboren einschließt, geht aus Ricohs Mitteilung nicht hervor. Gleiches gilt auch für mögliche Formfaktoren wie Sucherkameras oder Spiegelreflexe oder einen Zeitplan – zu all dem gibt es noch keine Angaben.

Ricohs Darstellung zufolge dürfte es sich aber nicht nur um einen Test dazu handeln, wie der Markt auf eine solche Ankündigung reagiert. Ein Entwicklungsteam soll es bereits geben, ältere Ingenieure sollen japanischer Tradition folgend dabei mit jüngeren zusammenarbeiten. Letztere sollen die Erfahrung mit moderner Digitalelektronik beisteuern.

Ein jüngeres Publikum hat das Unternehmen auch ausgemacht, nämlich in sozialen Netzwerken: Dort gibt es seit Längerem den Trend, auf Film zu fotografieren und die später digitalisierten Aufnahmen mit den prägnanten Looks der Analogfotografie online zu veröffentlichen – obwohl sich das auch digital mit 1-Klick-Effekten simulieren lassen würde. Wenn Ricoh diesen Markt bedienen will, dürfte es sich allerdings nicht an den Preisen orientieren, die derzeit für andere neue analoge Kameras aufgerufen werden: Leica verlangt für seine leicht modernisierte M6 rund 5.000 Euro.

(keh)