Samsung kündigt Dual-Core-SoC für Smartphones und Tablets an

Mit seinen zwei ARM-Cortex-A9-Kernen tritt Samsungs Orion gegen Nvidia Tegra 2, Qualcomm Snapdragon und TI OMAP 4 an.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 77 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Ab dem vierten Quartal will Samsung Musterstückzahlen des neuen System-on-Chip (SoC) namens Orion für leistungsfähige Smartphones, Tablets und Netbooks ausliefern. In dem 45-Nanometer-Chip stecken zwei ARM-Kerne mit Cortex-A9-Architektur, die bis zu 1 GHz erreichen können, sowie die bei diesen SoCs üblichen 2D-, 3D-Grafik- und HD-Videobeschleuniger. Orion soll zwei interne Displays sowie gleichzeitig über seine HDMI-1.3a-Schnittstelle auch ein externes Displays versorgen können. Die HD-Video-Einheit kann laut Samsung Full-HD-Video im 1080p-Format mit 30 Bildern pro Sekunde verarbeiten, sowohl zur Wiedergabe als auch bei der Aufnahme, also als Camcorder-Funktion. Ebenfalls integriert ist ein GPS-Empfänger.

Wie bei solchen Smartphone-SoCs üblich, wird Samsung den Chip auch in Package-on-Package-(PoP-)Varianten fertigen, bei denen auf dem SoC-Chip einer oder mehrere Speicherbauelemente angebracht sind. Zur Auswahl stehen LP-DDR2, DDR3, NAND-Flash oder moviNAND. Massenspeicher kann Orion aber auch über eine SATA- und eine eMMC-Schnittstelle anbinden.

Ob im Orion bereits ARM-Mali-Grafik steckt oder noch PowerVR-Technik, erläuterte Samsung bisher nicht.

Platz sparen per Package-on-Package: Speicherchips sitzen auf dem Application Processor (AP)

(Bild: Samsung)

Die Massenfertigung des Orion soll im ersten Halbjahr 2011 anlaufen. Zurzeit offeriert Samsung mit dem Hummingbird ein Einzelkern-ARM-SoC mit sonst ähnlichen Eigenschaften, welches ebenfalls mit 45-Nanometer-Technik produziert wird. Der 1-GHz-Hummingbird S5PC110 ähnelt dem Apple A4 und kommt in Samsung-Geräten wie dem Galaxy S oder dem Galaxy Tab zum Einsatz. Bei der Vorstellung des Hummingbird vor einem Jahr hatte Samsung auch Netbooks als Einsatzbereich erwähnt, doch bisher sind anscheinend noch keine Hummingbird-Netbooks gefertigt worden. Samsung gehört zum Linaro-Konsortium, welches im November Tools für ARM-Linux vorstellen will.

Dual-Core-ARM-SoCs, deren Cortex-A9-Kerne 1 GHz oder mehr erreichen können, haben etwa auch Nvidia (Tegra 2 beziehungsweise 250), Renesas (Ex-NeC, EMMA Mobile/EV2, 533 MHz), Qualcomm (Snapdragon), ST Ericsson (U8500) und TI (OMAP 4) angekündigt. Marvell hat ebenfalls Dual-Core-SoCs im Angebot, welche in diese Taktfrequenzbereiche vorstoßen, doch die sind eher für Netzwerkgeräte gedacht und der Sheeva-Core ist lediglich ARMv5TE-kompatibel. Die vor fünf Jahren angekündigte Cortex-A-Baureihe hingegen besitzt die leistungsfähigere ARMv7-Architektur. (ciw)