Slack legt gegen Microsoft Wettbewerbsbeschwerde bei der EU ein

Weil es wettbewerbswidrig sei, dass Microsoft Teams mit Microsoft 365 ausgibt, hat sich Slack bei der EU-Kommission beschwert.

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Slack legt gegen Microsoft Wettbewerbsbeschwerde bei der EU ein

(Bild: Shutterstock/AlexandraPopova)

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Slack wirft Microsoft vor, "illegal und wettbewerbswidrig" zu handeln. Konkret hält der Mitbewerber die Einbindung von der Kollaborationssoftware Teams in die Microsoft-365-Dienste für unzulässig, da sie Konkurrenten benachteiligt. Bei der Wettbewerbsbehörde der EU-Kommission liegt eine offizielle Beschwerde vor.

"Microsoft hat illegalerweise Teams in seine marktbeherrschenden Office-Produkte integriert und damit Millionen Kunden zum Installieren gezwungen sowie gleichzeitig das Deinstallieren verhindert. Dabei verschweigt man die wahren Kosten des Dienstes für Unternehmenskunden", heißt es in einem Statement von Slack, das die Financial Times zitiert.

Die Fehde zwischen Slack und Microsoft besteht bereits seit Langem, bekommt mit einer solchen Beschwerde aber einen deutlich ernsteren Charakter. Vergangenes Jahr hatte Slack-Chef Stewart Butterfield noch behauptet, der Erfolg von Teams sei keine Bedrohung für sein Unternehmen. Dabei verglich er Teams mit Microsofts Suchmaschine Bing, die nicht sonderlich erfolgreich ist. Mit der Coronavirus-Pandemie und dem vermehrten Arbeiten von Zuhause aus hat sich die Einschätzung allerdings wohl geändert. Schon vor Kurzem erklärte Butterfield, Microsoft werde zu wenig reguliert. Den Wettbewerb empfinde er als unfair, da Microsoft geradezu von der Idee besessen sei, Slack an den Rand zu drängen. Zu den Profiteuren der Krise gehören jedoch beide Anbieter.

Butterfield meinte auch, sein Dienst stehe gar nicht im direkten Wettbewerb zu Teams, da Teams auf Videokonferenzlösungen ausgerichtet sei, Slack eher die Zusammenarbeit von Menschen im Blick habe. Microsoft hat für Teams allerdings gerade dutzende neue Funktionen eingeführt und angekündigt, die auch das gemeinsame Bearbeiten von Dokumenten, Absprachen und sonstige Kommunikation erleichtern sollen.

Der Vorwurf lautet auch, Microsoft falle in alte Verhaltensmuster zurück. Vor etwa 20 Jahren gab es ein Monopol-Verfahren unter anderem wegen der Integration des Internet-Explorers in Windows. Damals stand sogar eine Zerschlagung des Konzerns im Raum. Die US-Regierung entschied sich jedoch gegen die Aufspaltung.

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(emw)