Stefan Engel und Acer gehen künftig getrennte Wege

Der langjährige Acer-Deutschland-Chef Stefan Engel war erst im Herbst 2011 an die Spitze der Professional Business Unit EMEA gerückt, nun kündigte er seinen Ausstieg bei dem taiwanischen Hersteller an.

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Von
  • Matthias Parbel

Auf der Suche nach neuen Herausforderungen: Stefan Engel

(Bild: Acer)

Nur ein halbes Jahr nachdem Stefan Engel vom Geschäftsführerposten bei Acer Deutschland an die Spitze der Professional Business Unit EMEA gewechselt und als Region Manager die Verantwortung für Zentraleuropa übernommen hatte, gibt der Manager seinen Ausstieg beim taiwanischen PC-Hersteller bekannt. Nach 16 Jahren im Unternehmen werde Engel seinen Stuhl zum 30. April 2012 räumen – laut offizieller Mitteilung von Acer auf eigenen persönlichen Wunsch. Zu einer möglich Nachfolgeregelung äußerte sich der Hersteller noch nicht – zumindest kommissarisch dürften aber spätestens ab Mai Mirco Krebs die Verantwortung für die Professional Business Unit und Wilfried Thom die Regionsverantwortung Central Europe übernehmen.

Engel war 1995 als Produktmanager bei Acer gestartet und 2007 auf den Chefposten der hiesigen Landesgesellschaft gerückt. In den folgenden Jahren arbeitete sich der taiwanische Hersteller im PC-Geschäft bis auf den weltweit zweiten Rang hinter Hewlett-Packard vor – im Notebook-Segment übernahm Acer zeitweise sogar die Spitze. Das vergangene Jahr war für den Konzern allerdings von herben Rückschlägen gekennzeichnet. Insbesondere in Europa musste Acer – zum Teil infolge drastisch überschüssiger Lagerbestände – herbe Einbußen hinnehmen. Im Jahresverlauf rutschte das Unternehmen dann in die roten Zahlen.

Gerade die große Abhängigkeit vom Consumer-Geschäft machte Acer zuletzt besonders anfällig, da in erster Linie private Käufer Zurückhaltung übten, wenn es um die Anschaffung neuer PCs und Notebooks ging. Während Acer vom Boom der Netbooks noch profitieren konnte, ging der Verbraucheransturm auf Smartphones und Tablets bisher weitgehend an dem Konzern vorbei. Zwar betonte Deutschlandchef Wilfried Thom, der Hersteller sei 2011 hierzulande noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen, die jüngst eingeleitete Neuausrichtung macht aber deutlich: Acer will die Abhängigkeit vom Consumer-Geschäft verringern. Der Anteil des Professional Business soll zügig auf mindestens 40 Prozent vom Gesamtumsatz steigen. Auch von der lange verfolgten Mehr-Marken-Strategie hat sich der Konzern praktisch verabschiedet. Neben Acer tritt das Unternehmen im Consumer-Geschäft noch europaweit mit der Marke Packard Bell auf – global übernimmt diese Rolle Gateway. (map)