Stoppschild für Waymos Robotaxis

Waymos Antrag auf Ausweitung des kalifornischen Robotaxi-Betriebs wird von den Regulierungsbehörden vorläufig gestoppt.

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Ein Robotaxi des Anbieters Waymo in den Straßen von San Francisco.

(Bild: c’t / jam)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Der Antrag von Waymo auf Ausweitung seines Robotaxi-Dienstes in den Bezirken Los Angeles und San Mateo im US-Bundesstaat Kalifornien wurde von der zusätndigen Abteilung für Verbraucherschutz und Rechtsdurchsetzung der California Public Utilities Commission (CPUC) für 120 Tage ausgesetzt. Das berichtete am Mittwoch das US-Techportal TechCrunch.

Waymo kann zwar weiterhin fahrerlose Fahrzeuge in San Francisco kommerziell betreiben, jedoch stoppt die Entscheidung zumindest bis Juni dieses Jahres die Bestrebungen des Unternehmens, sein Einsatzgebiet zu erweitern. Die CPUC teilte auf ihrer Website mit, dass der Antrag für eine weitere Überprüfung durch die Behörde ausgesetzt wurde.

"Da Waymo jede sinnvolle Diskussion über seine Expansionspläne im Silicon Valley abgewürgt hat, hat die CPUC den Antrag auf die Erprobung von Robotaxi-Diensten in den Bezirken San Mateo und Los Angeles praktisch uneingeschränkt gebremst", wird David J. Canepa, Vizepräsident des San Mateo County Board of Supervisors, von TechCrunch zitiert. "Dies wird die Gelegenheit bieten, den Hersteller autonomer Fahrzeuge in vollem Umfang auf unsere sehr realen Bedenken hinsichtlich der öffentlichen Sicherheit anzusprechen, die zu allen möglichen gefährlichen Situationen für Feuerwehrleute und Polizisten im benachbarten San Francisco geführt haben."

Waymo betreibt in San Francisco rund um die Uhr einen Robotaxi-Service. Auch in Teilen von Los Angeles darf Waymo fahrerlose Fahrten anbieten, dort aber noch kein Geld verlangen. In San Francisco wiederum gibt es seit geraumer Zeit Spannungen wegen der autonomen Fahrzeug. Die waren gegen den Widerstand der städtischen Behörden von der zuständigen bundesstaatlichen Behörde zugelassen worden, bis Waymos Konkurrent Cruise nach einem dramatischen Unfall die Erlaubnis entzogen wurde. Im Januar reichte San Francisco Klage gegen die bundesstaatliche Behörde ein, die die Zulassung erteilt hat.

Anfang Februar dann fuhr ein Waymo-Fahrzeug einen Radfahrer an, der leicht verletzt wurde. Einige Tage später erreichte die Auseinandersetzung eine neue Qualität: Eine Menschenmenge beschädigte und beschmierte ein leeres Robotertaxi von Waymo mitten auf einer belebten Straße in San Francisco und setzte es unter Applaus schließlich in Brand. Nun haben die kalifornischen Behörden die Ausweitung des Robotaxi-Betriebs im Bundesstaat zunächst gestoppt.

(akn)