Südkoreanische Kartellwächter schließen Ermittlungen gegen Intel ab

Spätestens im Oktober soll laut Medienberichten eine Entscheidung über eine Strafe wegen angeblich wettbewerbswidrigen Verhalten fallen.

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Die südkoreanischen Kartellwächter haben ihre Ermittlungen über das Geschäftsgebaren des US-amerikanischen Chipherstellers Intel abgeschlossen. Nun wird erwartet, dass die Fair Trade Commission (KFTC) im Oktober eine Strafe verhängt, berichtet die Korea Times. Die Kartellwächter hatten vor drei Jahren ihre Ermittlungen gegen Intel aufgenommen, um herauszufinden, ob der Chiphersteller unerlaubte Praktiken anwendet und so seine Marktmacht zum Nachteil anderer Unternehmen ausnutzt.

Die KFTC habe Beweise erlangt, die den Verdacht erhärten, Intel habe Computerherstellern Preisnachlässe eingeräumt, wenn sie ausschließlich Produkte des Chipherstellers verbauen. Damit habe das Unternehmen verhindern wollen, dass AMD zum Zuge kommt, berichtet die Zeitung unter Berufung auf eine "eingeweihte Person". Die Ermittler hätten ihre Ergebnisse dem Beratungskomitee übergeben, das spätestens im Oktober zu einer Entscheidung kommen werde, heißt es. Intel darf auf eventuelle Vorwürfe eingehen und hat Anspruch auf eine Anhörung. Schließlich könnte sich der US-Konzern auch noch durch einen Gang vor Gericht zu wehren suchen.

Falls Intel zu einer Strafe verdonnert würde, wäre es nach Microsoft das zweite US-Unternehmen, dem in Südkorea dieses Schicksal widerfährt. Der Softwarehersteller wurde Ende 2005 zu einer Geldstrafe von 33 Milliarden Won (25 Millionen Euro) verpflichtet sowie dazu, unterschiedliche Versionen seines Betriebssystems Windows anzubieten. Gegen Intel wird wegen angeblich wettbewerbswidrigen Verhaltens auch in Europa und in den USA ermittelt. In Japan zeigten die Kartellwächter Intel die Gelbe Karte. (anw)