Telecom-Ausrüster Nortel rutscht tiefer in die roten Zahlen

Nicht nur, dass der einst weltweit führende Telekommunikationsausrüster pleite ist und derzeit unter Gläubigerschutz operiert, seine Bilanzen bessern sich derzeit auch nicht, im Gegenteil.

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Von
  • Jürgen Kuri

Nortel geht's nicht gut. Nicht nur, dass der einst weltweit führende Telekommunikationsausrüster pleite ist und derzeit unter Gläubigerschutz operiert, seine Bilanzen bessern sich derzeit auch nicht, im Gegenteil: Wegen der Wirtschaftskrise gerät Nortel immer tiefer in die roten Zahlen. Die Umsätze fielen im ersten Quartal des Geschäftsjahrs um 37 Prozent auf 1,73 Milliarden US-Dollar. Der Nettoverlust lag bei 507 Millionen US-Dollar nach einem Verlust von 138 Millionen US-Dollar im gleichen Quartal des Vorjahrs.

Firmenchef Mike Zafirovski gab sich aber zuversichtlich, dass Nortel das Schlimmste hinter sich habe. Der Konzern habe auch genug liquide Mittel, um bei den anstehenden Verkäufen von Konzernteilen auf die besten Preise warten zu können. Branchenkreise wollen erfahren haben, dass sowohl Gebote von Nokia Siemens Networks für die Carrier-Sparte als auch Offerten von Avaya für die Enterprise-Abteilung noch nicht, wie eigentlich erhofft, zu Abschlüssen geführt haben, unter anderem wegen zu niedriger Preise, die die Konkurrenten für die Nortel-Bereiche bezahlen wollen.

Die größten Rückgänge verzeichnete Nortel bei der Carrier-Sparte, die Netzausrüstung für Carrier und Telekommunikationsfirmen liefert. Hier ging der Umsatz um 48 Prozent zurück. Bei der Sparte Enterprise Solutions, die Geräte für Firmennetze liefert, sackte der Umsatz um 34 Prozent ab. Der Bereich Metro Ethernet Networks, der vor allem Internet-Accessprovider beliefert, musste noch einen Umsatzrückgang um 21 Prozent verkraften.

Nortel hatte im Januar einen Insolvenzantrag gestellt und versucht, sich unter Gläubigerschutz zu sanieren; damit einhergeht der Abbau von 3200 Stellen – mehr als zehn Prozent der noch verbliebenen rund 30.000 Arbeitsplätze. Zu seinen besten Zeiten in den Hochzeiten der Internet-Ökonomie rund um das Jahr 2000 beschäftigte Nortel einst mehr als 90.000 Mitarbeiter.

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(jk)