Telekom-Beschäftigte protestieren gegen Auslagerung

Die Telekom-Tochter Vivento hatte bestätigt, es würden Arbeitsplätze und Geschäftsmodelle für Mitarbeiter aufgebaut, die nicht im Konzern bleiben könnten: Sie sollen an externe Partner übergeben werden.

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  • dpa

Rund 120 Telekom-Beschäftigte haben am Dienstag bei einer Protestveranstaltung in Leipzig auf ihre Zukunftsängste aufmerksam gemacht. Sie gehören zu den Mitarbeitern der "Kundenniederlassung Spezial", die nach Telekom-Plänen in die Tochtergesellschaft Vivento Customers Service (VCS) ausgelagert werden soll. In Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen sind an den Standorten Halle, Nordhausen, Gera, Dresden, Chemnitz und Leipzig nach Gewerkschaftsangaben rund 1000 Menschen betroffen, bundesweit sind es 3300. Es sei zu befürchten, dass die Auslagerungen der erste Schritt zum Verkauf an andere Call-Center-Unternehmen ist, sagte Michael Löffler von der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.

"Dann geht es in Bezahlstrukturen von unter sieben Euro. Und das macht den Kollegen richtig, richtig Angst", sagte Löffler. Das wären 50 Prozent weniger Entgelt. "Der Arbeitgeber ist brutal wie lange nicht." Gefragt sei jetzt die Politik. Es könne Bund, Landesregierung und den Kommunalpolitikern vor Ort nicht gleichgültig sein, wenn tariflich gut ausgestattete Arbeitsverhältnisse zu Billig- Arbeitsplätzen würden.

Die Telekom-Tochter Vivento hatte in der vergangenen Woche bestätigt, bei ihr würden Arbeitsplätze und Geschäftsmodelle für Mitarbeiter aufgebaut, die auf Dauer nicht im Konzern bleiben könnten. Ziel sei es, sie mit einem längerfristig gesicherten Beschäftigungsverhältnis an externe Partner zu übergeben. Erst Anfang diesen Monats hatte mit der Auslagerung von 50.000 Telekom-Mitarbeitern in Servicegesellschaften eine erbitterte Auseinandersetzung um Stellenumbau ihr Ende gefunden. Telekom und ver.di hatten sich unter anderem auf längere Arbeitszeiten und Gehaltskürzungen um 6,5 Prozent mit Ausgleichszahlungen über einen längeren Zeitraum sowie einen Kündigungsschutz bis Ende 2012 geeinigt. (dpa) / (jk)