Tongyi Qianwen – Alibaba veröffentlicht Sprachmodell

Alibabas Sprachmodell Tongyi Qianwen soll in alle Dienste des Unternehmens einziehen. China beschließt unterdessen KI-Regulationen.

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(Bild: hxdbzxy/Shutterstock.com)

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Tongyi Qianwen ist das Sprachmodell Alibabas. Es soll in alle Businessbereiche des Unternehmens einziehen: Von der Unternehmenskommunikation bis zum Sprachassistenten, über E-Commerce und die Suche. Dabei spricht Tongyi Qianwen chinesisch und englisch. Als erste Anwendung findet die KI Einsatz in DingTalk, Alibabas Kollaborationplattform, ähnlich Microsoft Teams, sowie in Tmall Genie, den Sprach-Assistenten, der einer Alexa gleicht. Und auch in den Details sind Ähnlichkeiten vorhanden: So kann Tongyi Qianwen Meetings zusammenfassen, E-Mails verfassen und gesprochene Inhalte transkribieren.

Der Sprachassistent kann laut Blogbeitrag von Alibaba Kindern Geschichten erzählen, gesunde Rezepte vorschlagen und Tipps für Reisen geben. Das alles können die hier verfügbaren Sprachassistenten eigentlich schon jetzt, auch wenn die Funktionsweise der Antworten eine andere ist, als bei den generativen Sprachmodellen. Wie sich also die Konversation vor und nach KI-Integration ändert, ist daher unklar.

Unternehmenskunden bekommen nicht nur Zugang zu Tongyi Qianwen, sondern sollen auch eigene angepasste Sprachmodelle darauf aufbauen können. Die Tongyi Qianwen API ist zwar verfügbar, aber noch in einer Betaphase. Auch soll ein Bildgenerator einziehen. Tongyi heißt Alibabas Pre-trained Model Framework auf dem mehrere KI-Modelle aufsetzen – unter anderem Text-zu-Bild und Video. Eine Version davon ist unter ModelScope als Open Source Model-as-a-Service (MaaS), wie Alibaba es nennt, verfügbar.

Unterdessen hat die chinesische Regierung einen Regulierungsentwurf für generative künstliche Intelligenz veröffentlicht. Entwickler müssen demnach ihre Software zunächst chinesischen Behörden zur Prüfung vorlegen. Grundsätzlich müssen alle generierten Inhalte "die Grundwerte des Sozialismus spiegeln". Entsprechend sind zahlreiche Themen oder Eingaben verboten, etwa alles, was zum Sturz des sozialistischen Systems beitragen könnte. Aber auch Diskriminierung aufgrund von Ethnie, Alter und Geschlecht soll ausgeschlossen werden. Mittels KI erstellte Inhalte sollen ein Wasserzeichen tragen, damit der Ursprung nachvollzogen werden kann. Bei der Nutzung müssen sich Menschen anmelden – das ist in China gang und gäbe.

Neben Alibaba hat auch das chinesische Baidu bereits einen Chatbot veröffentlicht. Der ErnieBot zieht in die Suchmaschine ein. Allerdings hat Baidu-Chef Robin Li bei der Vorstellung gesagt, dass der Hype um Sprachmodelle dazu führe, dass sie ihren Chatbot veröffentlichen, dieser aber "noch lange nicht perfekt" sei.

(emw)