Twitter-Hack: Weiterer Angeklagter bekennt sich zum Krypto-Scam 2020 schuldig

Ein Brite gibt zu, 2020 am Twitter-Hack und der Übernahme prominenter Konten beteiligt gewesen zu sein. Eingezahlte Kryptobeträge sollten verdoppelt werden.

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(Bild: stockphoto-graf/Shutterstock)

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Der 23-jährige Brite J. O'Connor (Internetpseudonym: "PlugwalkJoe"), der im Jahr 2020 an der kriminellen Übernahme mehrerer prominenter Twitter-Konten beteiligt war, hat am Dienstag seine Beteiligung an dem Hack zugegeben, berichtet Bloomberg. O'Connor bekannte sich für schuldig, in den Kurznachrichtendienst eingedrungen zu sein und die Konten von etwa Barack Obama, Joe Biden, Jeff Bezos, Elon Musk und Warren Buffett für einen Kryptowährungs-Scam genutzt zu haben. Jeder eingezahlte Bitcoin (und auch andere Kryptowährungen) sollte in doppelter Höhe wieder ausgezahlt werden, hieß es damals auf den Promi-Accounts.

Das US-Justizministerium wirft O'Connor vor, gemeinsam mit Anderen die Übernahme der Twitter-Konten für einen Betrug an der Öffentlichkeit geplant zu haben. Zugriff zu den Twitter-Konten erlangte die Gruppe demnach über einen Social-Engineering-Angriff auf einen Mitarbeiter des Kurznachrichtendienstes. O'Connor habe sich laut Bloomberg weiteren Vorwürfen aus der Anklageschrift für schuldig bekannt, darunter Ausnutzung von Social-Media-Konten, Online-Erpressung, Swatting und Cyberstalking.

Der 23-jährige Brite gab darüber hinaus zu, früher Notrufe unter falschem Namen abgesetzt und die Polizei zu einer nicht existierenden Gefahr geschickt (Swatting) sowie knapp 800.000 Dollar einem Krptowährungsunternehmen in Manhattan gestohlen zu haben. Die Liste der Vorwürfe in der Anklage ist aber dem Security-Journalisten Brian Krebs zufolge, den O'Connor auch bedrohte, noch viel länger. O'Connor wird demzufolge bereits seit knapp zwei Jahren etwa auch Erpressung, Sextortion (Androhung der Verbreitung illegal entwendeter Nacktbilder und Sexvideos) und körperliche Angriffe bis hin zu Morddrohungen vorgeworfen.

O'Connor werde ebenfalls mit weiteren früheren Straftaten, darunter ein Überfall auf einen US-Polizisten, in Verbindung gebracht. Zusätzlich sei er der Verschwörung und dem Eindringen in Computersysteme schuldig. Insgesamt sollen ihm zehn strafrechtliche Anklagepunkte vorgeworfen werden. Bereits 2019 soll O'Connor per SIM-Swapping an das Snapchat-Konto der US-Schauspielerin Bella Thorne gelangt sein. Auf Ihrem Snapchat-Konto hätte gestanden: "Werde Nacktbilder veröffentlichen, wenn 5000 von euch @PlugwalkJoe folgen." Thorne erklärte damals per Tweet, dass sie mit der Veröffentlichung ihrer eigenen Nacktfotos erpresst worden sei.

O'Connor, der nach Angaben des Justizministeriums am 26. April von Spanien ausgeliefert wurde, hatte seine Beteiligung an dem Twitter-Hack laut New York Times ursprünglich bestritten, berichtet Krebs weiter, und stand mit dem FBI in Kontakt. Im Jahr 2021 hatte sich der während der Tat 17-jährige G. Clark für schuldig bekannt und eine Jugendhaftstrafe akzeptiert. Die Verurteilung für O'Connor ist laut Bloomberg für den 23. Juni angesetzt.

(bme)