US-Gericht nimmt Apples Klage gegen Chip-Startup Rivos an

In San Jose gibt es einen ersten Beschluss: Das Bezirksgericht sieht "hinreichenden Schaden", den die Abwerbungen von Rivos bei Apple verursacht haben sollen.

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(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Ernst

Das im Mai 2023 von Apple beantragte Verfahren gegen das Start-up Rivos kann begonnen werden. Dies hat am vergangenen Freitag das Bezirksgericht von San José im Silicon Valley beschlossen.

Apple behauptet, das bisher öffentlich kaum in Erscheinung getretene Rivos habe gezielt Apple-Entwickler abgeworben, die an den eigenen Chipdesigns der A-Serie für iPhones und iPads und der M-Serie für Macs und Tablets gearbeitet hätten. Rivos hatte beantragt, dass die Sache nicht unter dem "Defend Trade Secrets Act" behandelt werden solle, dies lehnte das Gericht ab.

Wie Bloomberg berichtet wurden die Vorwürfe gegen einige frühere Apple-Angestellte verworfen, bei anderen aber als zulässig anerkannt. Laut Apple soll Rivos seit Mitte 2021 rund 40 Entwickler abgeworben haben. Das Gericht erlaubt es nun, dass Apple weitere Beklagte anführt.

Das könnte für Apple leicht möglich sein, denn wie in einer früheren Meldung beschrieben kontrolliert das Unternehmen seine Angestellten sehr streng. Aus der Klageschrift geht unter anderem hervor, auf welchen Wegen und mit welchen Datenträgern die Mitarbeiter Informationen abgezweigt haben sollen.

Der Schutz der eigenen Entwicklungen ist bei Apple traditionell ein Schwerpunkt der Firmenkultur, im Falle des Apple Silicon aber besonders wichtig. Als eines der wenigen Unternehmen besitzt Apple auch eine Entwicklerlizenz von ARM, die es erlaubt, auch eigene Cores zu gestalten. Apple zufolge flossen bereits Milliarden von US-Dollar in das Design eigener Chips.

Einen Termin für ein Hauptverfahren Apple vs. Rivos gibt es noch nicht, derartige Streitigkeiten können sich jahrelang hinziehen. Oft wird dabei auch ein Vergleich geschlossen, dessen Bedingungen selten öffentlich werden.

(nie)