US-Großverlage: Online-Kiosk gegen Apple vor dem Start

Während der iPad-Hersteller seine Bedingungen für Medienunternehmen offenbar verschärft, soll das Joint Venture Next Issue Media die Angebote von fünf großen Verlegern direkt bündeln.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 85 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Die US-Großverlage Time, Condé Nast, Hearst, News Corporation und Meredith stehen kurz vor dem Start eines eigenen Kioskangebots für digitale Magazine und Zeitungen. Der Dienst, der von dem Joint Venture Next Issue Media (NIM) betrieben werden soll, wird laut einem Bericht des Wall Street Journal ein "komplettes Lineup" von Zeitschriftentiteln enthalten, außerdem Tageszeitungen. Er soll bis spätestens Sommer auf verschiedenen Tablet-Rechnern bereitstehen.

NIM positioniert sich dabei mit einer eigenen Infrastruktur gegen Apple und will anfangs auf die in den nächsten Monaten erwarteten Android-Tablets setzen. Denkbar sei aber auch eine Version für die Plattform des iPad-Herstellers. Für dessen Unterstützung elektronischer Ausgaben von Zeitungen und Magazinen fehlt es rund ein Jahr nach der Einführung des iPads immer noch an einem zentralisierten Angebot, wie es für elektronische Bücher mit iBooks schon seit iPad-Verkaufsstart verfügbar ist. Parallel hoffen die Medienkonzerne, dass der Computerkonzern ihnen die Möglichkeit einräumt, automatisiert Abozahlungen anzustoßen, und dass er mehr Kundendaten mit ihnen teilt.

Zuletzt hatte Apple laut Berichten belgischer und niederländischer Medien offenbar beschlossen, dass Verlage ab dem 1. April Abonnenten ihrer Print-Ausgaben keine kostenlosen digitalen Faksimile mehr bereitstellen können. "Apple verändert die Regeln, während das Spiel läuft", sagte Gert Ysebaert vom Belgischen Verlagshaus Corelio gegenüber der Zeitung De Tijd. (bsc)