US-Regierung klagt gegen WorldCom-Sprint-Fusion (Update)

Das US-Justizministerium will durch eine Klage die Megafusion der US-Telekomriesen verhindern, wenn diese ihre Pläne nicht aufgeben.

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Von
  • Jürgen Kuri

Das US-Justizministerium will die geplante Fusion der US-Telekomkonzerne WorldCom und Sprint gerichtlich verhindern. Das Ministerium habe Klage gegen den Zusammenschluss eingelegt, teilte Justizministerin Janet Reno am Dienstag in Washington mit. Reno und ihr oberster Wettbewerbshüter Joel Klein bezeichneten die 129 Milliarden Dollar "schwere" Transaktion als wettbewerbsfeindlich. "Wenn diese Fusion stattfände, würden Verbraucher und Unternehmen dafür bezahlen", sagte Reno. Das zweitgrößte US-Telefonunternehmen WorldCom kündigte an, es werde seine Optionen mit Sprint "prompt überprüfen".

Die Entwicklung hat große Bedeutung für die Deutsche Telekom, die einen Partner in den USA sucht. Die Telekom ist laut Medienberichten am Internet- und Fernsprechnetz von Sprint interessiert gewesen. WorldCom und Sprint hatten den Verkauf dieser Sparten erwogen, um die Fusion zu retten. Der Wert dieser Geschäftssparten wurde auf 45 bis 50 Milliarden Dollar geschätzt. Die Deutsche Telekom hatte schon im letzten Jahr versucht, Sprint zu übernehmen; damals machte aber Worldcom das bessere Angebot

Sprint äußerte sich enttäuscht, dass man nicht in der Lage gewesen sei, das US-Justizministerium von dem Zusammenschluss zu überzeugen. Die Partnerschaft wäre im Interesse der amerikanischen Öffentlichkeit gewesen und hätte den Wettbewerb gestärkt, argumentierte er. Die Gesellschaft wolle in den kommenden Tagen ihre nächsten Schritte festlegen. Die Aktienkurse von WorldCom und Sprint wurden zunächst nicht nachteilig beeinflusst, sondern stiegen geringfügig.

Die Unternehmen wollten nach einem Bericht der Washington Post vom heutigen Dienstag wahrscheinlich ihren Fusions-Antrag zurückziehen, da die Kartellbehörden in den USA und der Europäischen Union Widerstand gegen den Mega-Deal angemeldet hatten. (jk)