US-Sammelklage sieht Mobilfunkprobleme beim iPhone XR

Das Antennen-Design des iPhone XR führt mehreren Apple-Kunden zufolge zu Verbindungsproblemen. Sie wollen Schadenersatz erstreiten.

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iPhone XR

Das iPhone XR (Mitte) führte Apple 2018 als neues Einstiegsmodell ein – es wird weiterhin vom Hersteller verkauft.

(Bild: dpa, Robert Günther)

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Apple ist das Ziel einer neuen Sammelklage in den USA: Mehrere kalifornische Käufer eines iPhone XR werfen dem Konzern vor, bei dieser Modellreihe eine minderwertige Antennenkonstruktion einzusetzen, die angeblich zu verschiedenen Verbindungsproblemen im Mobilfunknetz führen kann. Apple wisse um diesen "Defekt", produziere und verkaufe die Geräte aber weiterhin, ohne Kunden darauf hinzuweisen, heißt es in der Klage.

Die Käufer haben nach eigener Angabe Probleme mit Sprachverbindungen sowie regelmäßig wiederkehrende Aussetzer bei Datenverbindungen im Mobilfunknetz und ein insgesamt schlechtere Netzanbindung. Statt auf vier Sende- und Empfangsantennen zur Kanalbündlung per MIMO (4x4 MIMO – Multiple Input Multiple Output) zu setzen wie die teureren iPhone-Modellreihen, beschränkt sich das iPhone XR auf zwei Sende- und Empfangsantennen (2x2 MIMO) – ein Fakt, den Apple auch in den Spezifikationen aufführt und der ebenso für iPhone 11 (2x2 MIMO) und iPhone 11 Pro (4x4 MIMO) gilt.

Apple verschweige aber, dass dies "das Verbindungssignal und die LTE-Geschwindigkeit halbiert", schreiben die Kläger (Aktenzeichen 5:20-cv-02328, United District Court Northern District of California, San Jose Division). Das "inadäquate Antennen-Design" führe zudem dazu, dass das iPhone XR auch an den Orten nur eine unzuverlässige Mobilfunkverbindung aufbauen kann, an denen die teureren iPhones sich "zuverlässig verbinden". Apple habe das Problem durch Kundenbeschwerden und Rückläufer längst erkannt oder aber kennen müssen, heißt es weiter.

Im Problemfall tausche der Hersteller betroffene Geräte jedoch nur durch ein Modell aus der gleichen Baureihe aus, das dieses Problem dann wieder zeige. Die Kläger fordern Schadenersatz in noch ungenannter Höhe für alle US-Käufer eines iPhone XR.

Berichte über Mobilfunkprobleme mit dem 2018 eingeführten iPhone XR sind in Deutschland bislang nicht in auffälliger Weise zu verzeichnen. Im Januar räumte die Telefonica-Tochter O2 in Großbritannien ein, dass es bei Nutzern eines iPhone XR zu "sporadischen Unterbrechungen der Netzverbindung" kommen könne, ein Software-Update solle dies beheben. Auf diesen Bericht verweisen auch die Kläger in den USA, Apple habe dafür noch keinen Fix bereitstellen können.

(lbe)