Unmenschliche Arbeitsbedingungen in der PC-Produktion

Die britische Organisation CAFOD prangert unmenschliche Arbeitsbedingungen bei der Hardware-Herstellung in Ländern wie China und Mexiko an und kritisiert namentlich die Firmen Dell, Hewlett-Packard und IBM scharf.

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Die britische Organisation CAFOD prangert unmenschliche Arbeitsbedingungen bei der Hardware-Herstellung in Ländern wie China und Mexiko an. CAFOD kritisiert namentlich die US-Firmen Dell, Hewlett-Packard und IBM scharf. Die Catholic Agency for Overseas Development mit Sitz in London legt in ihrem Bericht dar, dass vor allem junge Frauen zwischen 18 und 25 Jahren gnadenlos ausgebeutet werden und unter Arbeitsbedingungen leiden, die in Industrieländern undenkbar wären.

Nach dem Bericht werden Produktionsfehler mit Lohnabzug oder öffentlichen Demütigungen bestraft, Arbeiter dürften sich nicht organisieren, Rassismus und Intoleranz sind an der Tagesordnung. Eine Liste der Firma IBM zähle unter anderem als Gründe für die Nicht-Einstellung auf: Anzeichen von Homosexualität, mehr als zwei Tätowierungen, Ohrringe, lange Haare, Schwangerschaft, aktive Parteimitgliedschaft, verwandtschaftliche Beziehungen zu einem Rechtsanwalt, vorhergehende Tätigkeit für eine Gewerkschaft oder einen Rechtsanwalt.

CAFOD-Mitarbeiter hätten in mehreren Ländern persönliche Gespräche mit Betroffenen geführt, unter anderem in der mexikanischen Provinz Guadalajara. Dort haben nicht nur die genannten IT-Firmen Produktionsstätten, sondern auch riesige Auftragsfertiger wie Celestica, Flextronics, Sanmina-SCI oder Solectron. Vor allem das kontinuierliche Auslagern der Produktion an diese Fertigungs-Giganten verschlechtere die Arbeitsbedingungen immer weiter, weil diese die Fertigungskosten massiv drücken. Doch die Computerfirmen müssten dafür Sorge tragen, dass die Standards der International Labour Organization (ILO) bei der Herstellung ihrer Produkte auch von Subunternehmen und Zulieferern eingehalten werden. (ciw)